Bogota - Kolumbiens Präsident Alvaro Uribe will seinen venezolanischen Amtskollegen Hugo Chavez vor einem internationalen Gericht wegen Unterstützung von Völkermord verklagen. Das kündigte der konservative Politiker am Dienstag an. Kolumbien beschuldigt den venezolanischen Präsidenten, die Guerilla-Gruppe FARC mit 300 Millionen Dollar (197 Mio. Euro) unterstützt zu haben.

Hintergrund der jüngsten Krise zwischen Kolumbien und seinen Nachbarländern Ecuador und Venezuela ist ein Militärangriff auf ein Rebellen-Lager. Bei dem Einsatz auf ecuadorianischem Gebiet töteten die Kolumbianer am Wochenende einen Anführer der linken Guerilla-Bewegung FARC. Venezuela und Ecuador ließen daraufhin Truppen an der Grenze aufmarschieren und brachen ihre Beziehungen zu Kolumbien ab.

Kolumbien beruft sich bei seinen Vorwürfen gegen Chavez auf Dokumente, die bei dem getöteten Rebellenchef Raul Reyes gefunden worden sein sollen. Der Linkspolitiker Chavez hat derartige Vorwürfe stets zurückgewiesen. (APA)