Foto: ProSieben/Paramount
Das fremde Raumschiff ist in unseren drei räumlichen Dimensionen nur beschränkt wahrnehmbar: Es sieht wie eine riesige Schneeflocke aus und verändert ständig seine Form. Die Signale, die es aussendet, lassen nicht nur Fische in Fraktalmustern schwimmen. Sie manipulieren das Denken, sodass die Menschen von Wäldern aus Glas träumen und sich gegenseitig auf grausliche Weise umbringen. Sie sind gekommen, um unsere DNA zu verändern und so die Erde zu kolonisieren.

Für ein derart unangenehmes Szenario sorgt die neueste Umstellung am ProSieben-Mysterymontag: Die Serie "Nemesis - Der Auftrag" versammelt eine kleine Expertengruppe, um eine fiese Invasion hochentwickelter Außerirdischer zu stoppen. Neben Carla Gugino (Sin City) als toughe Katastrophenmanagerin mit geheimnisvoller Vergangenheit beschert die Serie ein unverhofftes Wiedersehen mit Star-Trek-Android Brent Spiner als Biochemie forschenden Althippie.

Die Motive vom Kolonialisierungsversuch und von psychischer und physischer Manipulation durch Aliens häuften sich schon in mehr oder minder trashigen Filmen der 80er und 90er-Jahren: John Carpenters "They Live" (1988), "The Arrival" mit Charly Sheen (1996), "Event Horizon" mit Laurence Fishburne (1997) etc. Deren Topoi wurden zwar flott montiert und mit zeitgemäßen Wissenschaftsspekulationen aufgepeppt, sie konnten die Serie aber nicht retten: Nur 13 Folgen wurden vom US-Sender CBS produziert. Schlechtere Serien haben länger überlebt. (pum/DER STANDARD; Printausgabe, 5.3.2008)