Baku/Belgrad/Wien - Das Parlament von Aserbaidschan hat am Dienstag den Abzug der 34 aserbaidschanischen Soldaten der NATO-geführten KFOR-Truppe aus dem Kosovo beschlossen, berichtete die serbische Nachrichtenagentur Tanjug. Die Entscheidung über den Truppenabzug sei ein Resultat der "veränderten Situation". Die Soldaten waren seit September 1999 innerhalb des türkischen Bataillons im Kosovo stationiert.

Die ehemalige Sowjetrepublik Aserbaidschan hat bereits einen Tag nach der am 17. Februar ausgerufenen Unabhängigkeit des Kosovo durch Pristina mitgeteilt, diese nicht anzuerkennen. "Wir betrachten diesen Akt als illegal, weil er im Widerspruch zum Völkerrecht steht", sagte Khazar Ibrahim, Chef-Pressesprecher des aserbaidschanischen Außenministeriums.

Bergregion Nagorny-Karabach

Aserbaidschan fürchtet, dass sich durch eine Anerkennung des Kosovo auch die großteils von Armeniern besiedelte Bergregion Nagorny-Karabach für unabhängig erklären lassen könnte. Die Region gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan und wurde Anfang der 1990er Jahre von Armenien besetzt. Der 1994 beendete Krieg um die Region kostete 30.000 Menschen das Leben und trieb mehr als eine Million in die Flucht. Es besteht ein brüchiger Waffenstillstand. (APA)