Wien - Die Österreicher würden sich bei Neuwahlen nicht Alfred Gusenbauer und Wilhelm Molterer an der Spitze von SPÖ und ÖVP als Kanzlerkandidaten wünschen, sondern die Salzburger Landeshauptfrau Gabi Burgstaller und Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll. In der Fernsehsendung "Report" des ORF wurde eine OGM-Umfrage präsentiert, wonach 34 Prozent in der SPÖ für eine Spitzenkandidatin Burgstaller wären, 20 Prozent für Gusenbauer, zehn für Michael Häupl und neun Prozent für Werner Faymann. 27 Prozent machten hier keine Angaben.
In der ÖVP liegt Molterer noch weiter zurück. Hier wird im Fall von Neuwahlen Erwin Pröll mit 30 Prozent präferiert, 16 Prozent wollen Außenministerin Ursula Plassnik, 13 Prozent Umweltminister Josef Pröll und zwölf Prozent sind für Molterer.
Was den jüngst beschlossenen Untersuchungsausschuss betrifft, haben sich 20 Prozent überrascht von den Vorwürfen von Postenschacher, Parteienfinanzierung und Affären gezeigt, 78 Prozent aber nicht.
Gusenbauer selbst erklärte, es werde kein gemeinsames Auftreten mit der ÖVP in Pressefoyers in der Zukunft geben. "Gemeinsames Auftreten und unterschiedliches Sagen macht relativ wenig Sinn".
ÖGB-Präsident Rudolf Hundstorfer hat sich gegen eine Neuwahldiskussion ausgesprochen. Dies würde nur Stillstand bedeuten. Die jüngsten Vorwürfe in Sachen BAWAG/ÖGB/SPÖ angesichts von in einem Keller gefundenen alten Schachteln ängstigen Hundstorfer nicht. "Ich weiß aus der Hauptverhandlung im BAWAG-Prozess, dass es angeblich um Grundstücke und Beteiligungen geht". Außerdem seien solche Dinge bereits 1987 in einer Monatszeitschrift publiziert worden. Was die Steuerreform betrifft, bleibt der ÖGB-Chef bei seiner Forderung nach einem Vorziehen auf 2009. (APA)