Niederländische Entwicklung "RoboSwift" mit formflexiblen Flügeln ausgestattet - erster Testflug erfolgreich absolviert
Redaktion
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Wageningen/Delft - Das Mikroflugzeug RoboSwift, dessen Tragflächen nach dem Vorbild des Mauerseglers gestaltet sind, hat seinen ersten Flug erfolgreich hinter sich gebracht: Dies hat das niederländische Projektteam aus Luft- und Raumfahrttechnik- Studenten der Technischen Universität Delftund der Experimental Zoology Group der Universität Wageningen nun bekannt gegeben. "Es ist sehr gut gelaufen, gerade was die Vorführung der formflexiblen Flügel betrifft", freut sich Jan Wouter Kruyt vom RoboSwift-Team. Diese variable Flügelform ist die Besonderheit von RoboSwift und soll hohe Beweglichkeit und Flugeffizienz bewirken.
Die Flügel des RoboSwift können nach dem Vorbild des Mauerseglers ihre Form den Flugbedingungen anpassen. So ist es bei dem Mikroflugzeug möglich, die Gesamtfläche der Flügel ähnlich dem Zusammenfalten von Federn zu reduzieren oder die Stellung der Flügel zum Rumpf zu verändern. Damit soll das weniger als 100 Gramm schwere Fluggerät besondere Beweglichkeit und Effizienz im Flug erreichen. Weitere Teile von RoboSwift sind ein leiser Elektromotor sowie drei Kameras. Die Form ähnelt auch insgesamt der eines Mauersegels, um ein möglichst unauffälliges Fluggerät zu erhalten. "Durch das Design eignet es sich als Beobachtungsflugzeug", meint Kruyt und meint damit Menschenmengen wie zum Beispiel bei Fußballspielen und anderen Massenereignissen.
Polizei als Sponsor
Zwar befindet sich RoboSwift noch in der Entwicklungsphase, wie Kruyt betont - dennoch zeigt das niederländische Landespolizeikorps Korps landelijke Politiediensten (KLPD) bereits Interesse. Das KLPD sponsert die Teilnahme des RoboSwift-Teams am Wettwerb in Indien.
"Die Ornithologie ist ein zweites großes Anwendungsgebiet, speziell die Verhaltensforschung bei Vögeln in großer Höhe", so Kruyt weiter. Das ist nicht verwunderlich, wurde das RoboSwift-Design doch durch eine Studie der aerodynamischen Eigenschaften des Mauerseglers inspiriert, die vom Zoologen David Lentink von der Universität Wageningen im April 2007 im Journal "Nature" veröffentlicht worden war. Etwa gleichzeitig startete das Projekt mit dem Ziel, die Flugeigenschaften des Mauerseglers technisch mit RoboSwift nachzuahmen. "So gut wie ein Vogel zu fliegen, liegt allerdings noch in weiter Ferne ", gibt Kruyt zu.(pte)
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