Jerusalem - Die Lage der Menschen im Gaza-Streifen ist nach einer Studie von Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen so schlecht wie seit mehr als 40 Jahren nicht mehr. Rund 80 Prozent der Bewohner seien mittlerweile von den Lebensmittellieferungen der Hilfsorganisationen abhängig, die Arbeitslosenquote liege bei mehr als 40 Prozent, die Krankenhäuser hätten oft bis zu zwölf Stunden keinen Strom und die Wasserversorgung stehe vor dem Kollaps. Insgesamt waren acht Organisationen an der Studie beteiligt, darunter amnesty international, Care und Oxfam.

Care: Hoffnung auf Frieden werde zerstört

Die Menschenrechts- und Hilfsorganisationen kritisieren die israelische Blockade des Gaza-Streifens als "illegale Kollektivstrafe", die die Sicherheitslage nicht verbessert habe, wie der britische Fernsehsender BBC am Donnerstag in der Früh berichtete. Die Blockade habe die Verarmung und der Arbeitslosigkeit "dramatisch" gesteigert.

Wenn die Blockade jetzt nicht beendet werde, werde es unmöglich sein, den Gaza-Streifen vor der Katastrophe zu bewahren. Jede Hoffnung auf Frieden in der Region werde somit zerstört, sagte Geoffrey Dennis von Care.

Israel hatte im Jänner die Blockade des Gaza-Streifens verschärft. Das Gebiet wird seit Sommer vergangenen Jahres von der radikal-islamischen Hamas kontrolliert, die Israel das Existenzrecht abspricht und der Gewalt nicht abschwören will. Aus dem Gaza-Streifen beschießen militante Palästinenser immer wieder israelische Grenzstädte mit Raketen. Aus diesem Grunde hatte Israel in der vergangenen Woche eine mehrtägige Militäroffensive gegen Ziele im Gaza-Streifen begonnen. Dabei wurden mehr als 120 Palästinenser getötet. (APA/AP)