Linz - Einen automatischen Dolmetscher für Datenbanken haben Wissenschafter der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) entwickelt. Elektronische Verzeichnisse können dadurch international besser miteinander kommunizieren. Ein eigenes Programm soll sprachliche Missverständnisse der Computer untereinander vermeiden, berichtet die jüngste Ausgabe der von der JKU herausgegeben Zeitschrift "Univationen".

Das Problem anhand eines Beispiels: Mehrere Observatorien in Mitteleuropa beobachten die Sonnenaktivität. Wenn aber Wolken den Blick auf den Himmel verschleiern, weisen die Aufzeichnungen Lücken auf. Diese wären mit den Messungen einer anderen Beobachtungsstelle relativ einfach zu schließen. Das scheiterte aber bisher meist daran, dass die Datenbanken nicht die gleichen Speicherstrukturen verwenden.

Universalsprache für Informationssysteme

Um die Kommunikation zwischen elektronischen Verzeichnissen zu verbessern, wurde am Institut für Anwendungsorientierte Wissensverarbeitung der JKU eine Universalsprache für Informationssysteme entwickelt. Aber auch dieses "Esperanto für Datenbanken" kann Missverständnisse - die Wissenschafter sprechen von "semantischen Konflikten" - nicht verhindern: Woher soll etwa ein Computer wissen, ob ein "Jaguar" im jeweiligen Zusammenhang auf vier Pfoten oder auf vier Rädern daherkommt?

Lösung

Die Lösung heißt "Grid enabled Semantic Data Access Middleware". Hinter diesem Namen versteckt sich ein Programm, mit dem die Forscher ihrem blechernen Mitarbeiter die Feinheiten der Sprache näher bringen wollen. Fortschritte durch ihre Innovation erwarten die Wissenschafter beispielsweise bei der Auswertung von Klimaaufzeichnungen oder der Zusammenführung von Untersuchungs- und Patientendaten. (APA)