Gute Zahlen
Nachdem sich die Verkaufszahlen der beiden Hauptblätter "Daily Telegraph" und "Sunday Telegraph" bei dem 150 Jahre alten Unternehmen trotz Internetboom gut entwickelten, habe sich das Management schlicht nicht zu Umstrukturierungen genötigt gesehen. Der tatsächliche Nachdenkprozess startete erst mit den Umschichtungen bei den Werbeausgaben, dem rasanten Anstieg bei den Spendings für Internet und dem langsamen Rückgang bei den Zeitungen. Im Rahmen der Analysen wurde schließlich klar, dass man sich nicht nur aufgrund der Werbezahlen, sondern vor allem für die Leser selbst neu positionieren musste. "Dass der Konsument 24 Stunden auf neuen Content warten muss, wird für Print immer gefährlicher", so Lloyd.
Newsroom
Seit 2006 sitzt die Redaktion in einen Newsroom. Journalisten wurden umgeschult auf die Verknüpfung der drei Hauptplattformen Online, Print und Video. Mit den Neuerungen habe sich aber auch die Papierausgabeausgabe verändert. Zu lange seien hier die technischen Möglichkeiten bei Druck und Gestaltung außer Acht gelassen worden. Noch im neuen Jahrtausend "wurden Zeitungen produziert wie in den 80er Jahren", übte Lloyd Kritik an sich selbst und an der Branche. Mit dem nunmehrigen Multiplattform-Angebot habe die Telegraph Gruppe in den vergangenen zwei Jahren "in einem schrumpfenden Markt zusätzliche Marktanteile gewonnen, obwohl es noch immer Rückgänge beim Absatz gibt", so Lloyd.
Auch Sverre Munck, Vizepräsident des international agierenden skandinavischen Medienhauses Schibsted, bekannte, dass die Branche den multimedialen Entwicklungen gegenüber in der Vergangenheit möglicherweise "zu konservativ und ignorant" war. "Das Geschäftsziel ist nicht der Gewinn, sondern das Publikum." Die zum Unternehmen gehörende Zeitung VG verzeichnete 2008 erstmals mehr ausschließliche Onlineleser auf ihrer web-Plattform als reine "Analogleser" bei der Printausgabe.
Möglich