Rechtsradikale Tendenzen
Ritsch erklärte gegenüber der APA, dass er sehr wohl Probleme mit handelnden Personen der FPÖ habe, "nämlich mit jenen, die rechtsradikale Tendenzen haben". Explizit nannte Ritsch den FPÖ-Bundesparteivorsitzenden Heinz-Christian Strache. "Mit einer Partei, die Wahlkampf unter dem Motto 'Daham statt Islam' führt, will ich nichts zu tun haben", sagte der Vorarlberger SPÖ-Chef. Andererseits pflege man in manchen Vorarlberger Gemeinden und Städten bereits eine gute Zusammenarbeit. "Für die Landtagswahl 2009 sowie die Gemeindewahlen 2010 lasse ich mir die Option einer Zusammenarbeit mit den Freiheitlichen offen", betonte Ritsch.
Beim Pressegespräch gab Elke Sader bekannt, im nächsten Jahr nicht mehr für den Landtag kandidieren zu wollen. Sader hat die Vorarlberger Sozialdemokraten bis November 2007 vier Jahre lang als Parteivorsitzende angeführt und war auch Klubobfrau im Landtag. "Das ist meine persönliche Entscheidung. Für mich sind zehn Jahre genug", erklärte die praktizierende Gynäkologin. Sie habe diesen Entschluss bereits im Vorjahr gefasst und habe vor, sich wieder verstärkt ihren Patientinnen zu widmen.
Nachfolgerin Saders
Als Nachfolgerin von Sader wurde die 51-jährige Dornbirner Stadträtin Gabriele Sprickler-Falschlunger vorgestellt. Sprickler-Falschlunger ist Allgemeinmedizinerin mit eigener Praxis und die Tochter von Karl Falschlunger, der von 1993 bis 1995 Landesparteivorsitzender der SPÖ Vorarlberg war. Damit gibt es nicht nur in der Medizin eine Gemeinsamkeit zwischen Sader und Sprickler-Falschlunger. Saders Vater, der legendäre Bregenzer Bürgermeister Fritz Mayer, war zwölf Jahre lang Parteivorsitzender gewesen.
Sprickler-Falschlunger wird im Landtag die Themenbereiche Soziales und Gesundheit von Sader übernehmen. Auch zum Thema Integration wird sie im Landesparlament für die SPÖ Stellung beziehen. Zum Thema Minarette sagte sie, "dass ich in Dornbirn derzeit keines haben möchte", weil dadurch gute Arbeit zunichtegemacht würde. "Man würde nur noch über das Minarett, aber nicht über Bildungs- und Sprachmaßnahmen reden", so Sprickler-Falschlunger.