Im Gegensatz zu früheren Wahlen hat diesmal das Innenministerium direkt über die Zulassung der Kandidaten entschieden. Der Wächterrat schritt als letzte Instanz ein und gab die endgültigen Listen bekannt. Das Auswahlverfahren des Innenministeriums war streng genug, um alle unliebsamen Kandidaten im Vorfeld aus dem Rennen zu nehmen. Diese neue Praxis sollte den Wächterrat als unparteiisch darstellen und es ihm ermöglichen, einige abgelehnte Kandidaten in letzter Minute doch noch zur Wahl zuzulassen.
Um einen Sieg der Liberalen landesweit unter allen Umständen zu verhindern, hat ein Stab im Innenministerium im Vorfeld der Wahlen bestimmt, wer wo kandidieren soll. Die Kandidaten werden in ihren Wahlkreisen von allen offiziellen Organen unterstützt. In einer beispiellosen Note hat die Revolutionsgarde die Unterstützung der Konservativen als "revolutionäres Licht" bezeichnet. Diese Haltung löste im Iran Diskussionen über die Einmischung der Streitkräfte in Wahlen aus. Laut Verfassung müssen die Streitkräfte bei Wahlen neutral bleiben. Seit Freitag hängen Wahlplakate in den Großstädten, aber im Gegensatz zu früheren Wahlen sind es hauptsächlich politische Parteien, die zur Wahl aufrufen. Die konservativen Kandidaten haben zum größten Teil auf persönliche Präsentation verzichtet.
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