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ÖW-Chef Stolba muss Kritik einstecken.

Foto: APA/Artinger
Wien – Unternehmensziele, die mangels quantifizierbarer Zielgrößen nicht überprüfbar sind, Kontrolldefizite im Rechnungswesen und Prämien für den Chef, die nicht an Kriterien gekoppelt waren – die Mängelliste des Rechnungshofs (RH) an der Österreich-Werbung (ÖW) ist lang. In seinem Bericht über die Gebarungsprüfung im Jahr 2006 prangert der RH an, dass die ÖW ihrem Geschäftsführer Prämien zuerkannt habe, die erst an gar keine Kriterien gebunden und später "zum Teil nicht erfüllt" wurden. Die Abfertigung für den 2006, kurz nach der Verlängerung seines Vertrags, einvernehmlich abgegangenen ÖW-Geschäftsführers Arthur Oberascher betrug 47.300 Euro. Was die staatlichen Buchprüfer noch stört: Dass die ÖW zwischen 2001 bis 2006 für ihre Kernaufgaben um 150.000 Euro Beratungsleistungen zugekauft hat, obwohl sie selbst "über erhebliches touristisches Wissen verfügt". Das neue PR-Konzept kostete weitere 2,1 Millionen Euro.

Zielüberprüfung unmöglich

Als schlicht undurchführbar entpuppte sich die Überprüfung der Unternehmensziele der im Eigentum von Wirtschaftsministerium und Wirtschaftskammer stehenden ÖW: "Da nie Zielgrößen festgelegt wurden, konnte die Erreichung selbiger auch nicht überprüft werden. Außerdem, befindet der RH, zahlte die ÖW zu hohe Gehälter, die tatsächlich vereinbarten Gehälter "wichen von den Soll-Gehältern zum Teil erheblich ab". Mitarbeitern würden Sozialleistungen und seit 1971 unverändert gebliebene Ansprüche aus dem betrieblichen Pensionssystem sowie zusätzliche Abfertigungen gewährt. Vorrückungen und Gehaltserhöhungen sollten nach dem Erreichen bestimmter Obergrenzen ausgesetzt werden. (ung, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 7.3.2008)