Mit der Vorlage, die auf einer Entscheidung der britischen Aufsichtsbehörde für Fortpflanzungsmedizin und Embryologie beruht, soll künftig die Herstellung von menschlich-tierischen Mischembryonen erlaubt sein. Mit dem umstrittenen Verfahren bringen Wissenschaftler etwa menschliches Erbgut in die entkernte Eizelle einer Kuh ein. Aus diesen sogenannten Chimären sollen embryonale Stammzellen für die Forschung gewonnen werden.
Fraktionszwang
Der Parteiführer der britischen Konservativen, David Cameron, hat bereits angekündigt, für das Parlamentsvotum in dieser Frage den Fraktionszwang aufzuheben. Brown lehnt dies bisher ab, erwägt aber, die Möglichkeit einer Enthaltung einzuräumen. Das reicht den strikten Gegnern des Vorhabens laut "Telegraph" nicht. Eine Abstimmung wird innerhalb der kommenden zwei Monate erwartet.
Das Gesetz ist eines der Schlüsselvorhaben der Regierung. Gordon Brown und Gesundheitsminister Alan Johnson erwarten sich davon nach eigenen Worten entscheidende Fortschritte im Kampf gegen bisher unheilbare Krankheiten wie Alzheimer oder Lateralsklerose.
Hintergrund
Hintergrund des Vorhabens zur Züchtung von Chimären ist der Mangel an menschlichen Eizellen für die Herstellung embryonaler Stammzellen, da deren Entnahme aufwendig und für die Gesundheit der betreffenden Frau oftmals riskant ist. In vielen Ländern ist die Eizellenspende für die Forschung daher verboten.