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"Marsch der Solidarität" am Donnerstag in Bogota.

Foto: REUTERS/Carlos Duran
Quito/Bogota - Etwa 300.000 Menschen haben am Donnerstag in Bogota und anderen Städten Kolumbiens gegen die Gewalt paramilitärischer Gruppen und auch des Staates demonstriert. Die Teilnehmer zeigten immer wieder Fotos von Opfern der Gewalt und forderten in Spruchbändern ein Ende "aller Massaker". Aufgerufen zu den Demonstrationen hatte die Bewegung der Opfer von Staatsverbrechen, sie wurden von mehreren Parteien unterstützt.

Die Kolumbianer wollten ihre Solidarität zeigen "mit den vier Millionen Vertriebenen, den 15.000 Verschollenen und den 3.000 Menschen, die von den Paramilitärs in Massengräbern verscharrt wurden", sagte ein Sprecher der Bewegung. Er prangerte zugleich "Staatsverbrechen" an und kritisierte die kolumbianische Armee, die oft ebenfalls Gewalttaten begehe und teilweise mit den Paramilitärs zusammenarbeite.

"Marsch der Solidarität"

"Das ist ein Marsch der Solidarität. Wir marschieren, um unsere Unterstützung für alle Verbrechensopfer zu demonstrieren", sagte Organisator Ivan Cepeda, dessen Vater 1994 ermordet worden war, in Bogota. Wegen der Demonstration waren in der Stadt 15.000 zusätzliche Polizisten im Einsatz. Nach Angaben der Stadtverwaltung nahmen in der Hauptstadt 200.000 Menschen an der Demonstration teil. Fernsehberichten zufolge versammelten sich in anderen Städten weitere 100.000 Menschen.

Ecuador meldet Festnahme von Rebellen

Indessen wurde bekannt, dass Ecuador eigenen Angaben zufolge fünf mutmaßliche Rebellen aus Kolumbien festgenommen. Laut Regierung fasste die Armee die Verdächtigen auf der ecuadorianischen Seite der Grenze zwischen beiden Ländern. Und in Bogota demonstrierten rund 300.000 Menschen gegen die Gewalt paramilitärischer Gruppen und auch des Staates.

Kolumbien hatte sein Nachbarland Ecuador beschuldigt, Mitgliedern der kolumbianischen Guerilla-Gruppe FARC Unterschlupf gewährt zu haben. Der Konflikt eskalierte, als das kolumbianische Militär vergangenes Wochenende auf ecuadorianischem Gebiet mehr als 20 Kämpfer der Organisation tötete. Daraufhin brachen Ecuador, Venezuela und nun auch Nicaragua die diplomatischen Beziehungen zur Regierung in Bogota ab. (APA)