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Seit Jahren konkurrieren Unterhaltungselektroniker und PC-Hersteller um das nächste große Geschäft: "konvergente" Geräte, in denen die Welt des Fernsehens mit der des Computers und des Internet verschmelzen. Große Fortschritte sind dabei noch nicht zu verzeichnen, obwohl es viele Angebote gibt, von Windows Media Center PC bis zu Apple TV (siehe nebenstehender Test).

WLAN

In dieses Rennen schickt jetzt die deutsche TV-Edelmarke Loewe "Connect", ein TV-Gerät mit integriertem WiFi (Wireless LAN, alternativ ist auch Ethernet für den Netzbetrieb möglich). Schon bei der IFA im vergangenen Sommer vorgestellt ist das Gerät seit kurzem im Handel, zum Preis von 3400 Euro für die 37- Zoll-Ausgabe (demnächst auch größer und kleiner, mit 42 Zoll und 32 Zoll, der erste Full-HD-Fernseher von Loewe).

Ausrichtung

Der Connect richtet sich an ein jüngeres Publikum zwischen 30 und 35, das einerseits PC-affin ist und andererseits bereit ist, etwas mehr Geld für diese Möglichkeiten auszugeben, erklärt Loewe-Geschäftsführer Hannes Lechner bei einer Hands-On-Demonstration für den Standard. Ein Publikum, das digital fotografiert, seine Musiksammlung bereits auf dem PC hat, Filme und Video digital aufzeichnet.

Heimnetz vorausgesetzt

Diese Medien bringt der Loewe Connect dank seiner integrierten Netzwerkfähigkeit ins Wohnzimmer: Das Gerät kann sich in das Heimnetz einloggen, mit der TV-Fernbedienung können dann Bilder für eine Diaschau oder Videos für die Wiedergabe ausgewählt und die Wiedergabe gesteuert werden.

Einfach

Wenn ein Netz einmal eingerichtet und der PC verbunden ist, ist dies denkbar einfach: Im Menü wechselt man einfach auf das Netzwerk, dann erscheinen in den von der PC-Bedienung gewohnten Ordner-Symbolen die verfügbaren digitalen Medien auf dem Bildschirm: auswählen, abspielen. Medien können auch auf einer externen Netzwerk-Festplatte gespeichert sein, dann kann das TV-Gerät diese von dort auch bei ausgeschaltetem PC abspielen. Direkten Zugriff aus Internet, etwa zum Download von Musik oder Filmen, bietet der Connect allerdings nicht.

Festplatte

Der umgekehrte Weg - mit dem digitalen Festplattenrecorder am TV aufgezeichnete Sendungen auf einem anderen TV oder PC wiedergeben - ist aus Urheberrechtsgründen allerdings nicht beschreitbar.

Basteln

Ein wenig Bastlertalent ist jedoch trotz Netzwerkintegration nötig. Erstens muss man das Netzwerk selbst einrichten, so es nicht schon vorhanden ist. Und zweitens muss man den PC mithilfe von Netzwerk-Software zu einem Server umfunktionieren, der seine Mediendateien dem Fernseher zur Verfügung stellen kann. Beides keine Hexerei, aber doch keine alltägliche Angelegenheit, vor der viele PC-Benutzer zurückscheuen. (DER STANDARD Printausgabe, 07.03.2008)