Nadia Miller ist die Vizepräsidentin des internationalen Brand Development von La Prairie.

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DER STANDARD: Wie lange dauert es von der ersten Idee bis zur Lancierung eines neues Produktes?

Nadia Miller: In der Regel zwei Jahre. Derzeit haben wir rund zehn Projekte am Laufen, ich würde gerne alle lancieren, aber vielleicht kommen nur vier davon auf den Markt.

DER STANDARD: Was sind die größten Unterschiede zwischen dem europäischen und dem amerikanischen Markt?

Nadia Miller: Am europäischen Markt hat die Hautpflege eine viel größere Tradition, in den USA wird mehr Geld für Haar- und Nagelpflege ausgegeben. In Europa bevorzugt man leichtere Texturen, in den USA trägt man stärker auf, was sicher mit der Aircondition zu tun hat, die überall präsent ist. Insgesamt funktioniert das Luxussegment in China, Tokio und New York sehr ähnlich. Wir lancieren ein neues Produkt immer zuerst in den USA, das ist unser Testmarkt.

DER STANDARD: Die Advanced Marine Biology Cream ist ein Gel, das verstärkt auch männliche Kunden ansprechen soll, wird aber trotzdem nicht als Unisexprodukt vermarktet. Warum?

Nadia Miller: Unisex klingt spannend, hat aber auch Risiken. Wir wissen, dass zirka zehn Prozent unserer Kunden Männer sind. In den USA haben wir eine Männerlinie lanciert, aber das hat nicht funktioniert. Die Männer haben vielleicht gedacht, das ist nur eine Kopie des Originals für die Frauen, das ist nicht so gut.

DER STANDARD: Wie viel Prozent der Einnahmen aus dem Verkauf des neuen Produkts werden gespendet?

Nadia Miller: Ein Euro pro Produkt gehen zugunsten der Ocean Futures Society, ab September 2008 sollen zwei weitere Produkte dazukommen. Insgesamt rechnen wir pro Jahr mit einem Spendenvolumen von rund 600.000 Schweizer Franken. Wichtig ist uns, dass das keine einmalige Aktion, sondern eine langfristige Zusammenarbeit sein soll. (Der Standard/07/03/2008)