Cleveland - Eine neue Diagnosetechnik könnte Schädigungen bei Neugeborenen, die durch Alkoholkonsum während der Schwangerschaft entstanden sind, leichter erkennbar machen. Die Folgen des fötalen Alkoholsyndrom (FAS) gehen von Verhaltensauffälligkeiten bis hin zu Missbildungen und Behinderungen. Die Ergebnisse sind im Fachmagazin "The Journal of Pediatrics".

Die amerikanische Wissenschaftlerin Jennifer Peterson untersuchte eine Gruppe von 216 Babys, deren Mütter während der Schwangerschaft unterschiedliche Mengen an Alkohol getrunken hatten. Dabei testete sie die Menge an Fettsäureethylester (FAEE), einem Alkoholstoffwechselprodukt, im Mekonium, den ersten Darmausscheidungen eines Neugeborenen. Danach wurden die Babies im Alter von sechs Monaten, einem Jahr und zwei Jahren erneut untersucht. Kinder mit hohen FAEE-Werten neigten zu mentalen und psychomotorischen Entwicklungsstörungen.

Mithilfe des Tests könnten Folgeschäden in Zukunft früher erkannt werden. "Ich schätze die Dunkelziffer der nicht erkannten Fälle auf bis zu 80 Prozent", so Christian F. Poets, Vorsitzender der Gesellschaft für Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin. Durch Verhaltenstherapie können die Symptome von FAS abgeschwächt werden, völlig beheben lässt sich der entstandene Schaden jedoch nicht, relativiert der Mediziner. (pte/red)