Der am 27. Februar 1928 geborene Bildhauer, Grafiker und Autor hat polarisiert, seit man sich erinnern kann. Er forderte mit dem Bekenntnis zu seinen kommunistischen Wurzeln die bürgerliche Kultur und ihre Vertreter heraus (die dabei ignorieren, dass er bereits anlässlich des Ungarnaufstands 1956, früher als viele andere, aus der KP ausgetreten ist). Er war und ist den Figurativen zu wild und den Abstrakten viel zu konkret. Und er irritiert, wenn er vorführt, wie anders, fast lyrisch er auch kann, wenn er zu Radiernadel oder Feder greift. Doch Bewunderer und Kritiker haben schon recht: Etwas ungemein Kräftiges, Sinnliches geht von allem aus, was er macht. Das zeigt sich in den Arbeiten, in seinen öffentlichen Auftritten, seinen Gedanken zur Kunst (siehe Bild oben). Es zeigt sich jetzt auch in der Hommage Hrdlicka. Trautl Brandstaller und Barbara Sternthal haben Freunde und Wegbegleiter des Künstlers zu einem Jubiläumsband eingeladen.
Literatur
Leiden, Mitleiden, die Realität kennen
Gerne wird Alfred Hrdlicka bescheinigt, dass er wie ein "erratischer Block" – so drückte es Canetti einmal aus – aus früheren Zeiten in die heutige Politik, Wirtschaft und Kultur hineinragt