Seit Merkel im Herbst 2005 Kanzlerin wurde, ist das Verhältnis zwischen Deutschland und Russland merklich abgekühlt. Ex-Kanzler Gerhard Schröder sah in Putin noch einen "lupenreinen" Demokraten, Merkel hingegen traf sich schon bei ihrer ersten Moskau-Reise mit Vertretern der russischen Opposition und machte auch deutlich, dass ihr die Gängelung der russischen Presse missfällt.
Nun jedoch setzt man in Berlin vorsichtig auf neue Impulse für das angespannte bilaterale Verhältnis, und Merkel zeigt mit ihrem raschen Besuch guten Willen. Man müsse Medwedew, der "für eine neue postsowjetische Generation" stehe, eine Chance geben, sagt der Russland-Beauftragte der Regierung, Andreas Schockenhoff (CDU).
Merkel spricht Wahl an
Zwar will sich Merkel zunächst Medwedews Reformvorstellungen in Ruhe anhören. Doch sie wird Medwedew auch noch in einer anderen Frage auf den Zahn fühlen: "Die Bundeskanzlerin wird mit Sicherheit auch die innere Situation nach der Wahl, aber auch den Verlauf der Wahlen erörtern", sagte ihr Sprecher, Ulrich Wilhelm, am Freitag.