Graz - Die ÖVP- und SPÖ-Vorstände in Graz haben am Samstag ihre Stadtsenatskandidaten für die konstituierende Sitzung des Gemeinderates am Donnerstag, 13. März, nominiert: Während die Sozialdemokraten Wolfgang Riedler und Elke Edlinger vorschlugen, kommt bei der Volkspartei erstmals Eva-Maria Fluch zum Zug. Sie war bereits 2005 für den Stadtsenatsposten im Gespräch, damals aber von Werner Miedl, der wegen der Wohn-Diskussion erst im Februar das Feld räumte, verdrängt worden.

Wolfgang Riedler wurde einstimmig, Edlinger mit mehr als 95 Prozent Zustimmung bestätigt. Der geschäftsführende Parteivorsitzende Riedler erklärte, dass sich die SPÖ vom "koalitionären konservativ-grünen Machtrausch" nicht beeindrucken lassen werde und kritisierte erneut den Weg zum Koalitionspakt: "Ressortzuteilung und Kontrollaufgaben wurden im stillen Kämmerlein ausgepackelt." Er wird in der künftigen Stadtregierung für die Bereiche Kultur sowie Gesundheit und Konsumentenschutz ressortverantwortlich sein.

Edlinger bekommt Sozialressort und Frauenreferat

Elke Edlinger übernimmt das Sozialressort sowie das Frauenreferat. Sie zeigte sich enttäuscht über die Ressortzuteilung und hätte sich für die SPÖ als zweitstärkste Fraktion im Gemeinderat mehr Verantwortung gewünscht.

Der Vorstand der ÖVP bestätigte Eva-Maria Fluch einstimmig als Stadträtin für Stadtplanung sowie das Bildungs- und Wissenschaftsressort. Fluch selbst freue sich auf die Herausforderung eines Ressorts, das "in die Zukunft reicht". Sie verglich im APA-Gespräch ihre Aufgaben mit dem "Einrichten einer Wohnung", wobei sich in ihrem Fall die Bevölkerung in Graz "wohlfühlen soll". Neben Fluch wurde auch der amtierende Klubchef Peter Piffl-Percevic vom Vorstand bestätigt.

Eva-Maria Fluch (Jg. 1959) wurde in Graz geboren und studierte an der Karl-Franzens Universität Anglistik/Amerikanistik für das Lehramt. Von ihrem Beruf als Lehrerin und Lehrbeauftragte an der Universität wechselte Fluch 1994 in den Landesdienst, wo sie unter anderem im Büro der ehemaligen Landeshauptleute Josef Krainer und Waltraud Klasnic tätig war. Seit 1998 ist die Grazerin im ÖVP-Gemeinderat und seit 2002 Leiterin der Fachabteilung für Jugend, Frauen und Familie. (APA)