Das Votum fiel wesentlich eindeutiger aus als von den meisten Meinungsforschern erwartet und ist für das Parlament bindend. Nach Auszählung von 99,99 Prozent der Stimmen stimmten laut Landeswahlbüro (OVI) 82,5 Prozent für die Abschaffung der Praxisgebühr, 84,1 Prozent für die Streichung der Krankenhausgebühr und 82,3 Prozent für den Wegfall der für Herbst geplanten Studiengebühr. Das beglaubigte Endergebnis der Volksabstimmung einschließlich der im Ausland abgegebenen Stimmen ist für Freitag angekündigt.
Noch am Sonntag kündigte der sozialistische Premier an, dass die entsprechenden Gebühren mit 1. April gestrichen würden. Der Gebührenausfall soll Gyurcsany zufolge nicht aus dem Staatshaushalt kompensiert werden. Den Vorschlag von Oppositionsführer Viktor Orban, Chef des rechten FIDESZ-Ungarischer Bürgerverband, die ausfallenden Einnahmen aus den Steuern der Glücksspiel AG zu decken, lehnt die Regierung ab. Diese Mittel seien bereits im Budget verplant, heißt es. Die Ärztevertretung gab indes zu bedenken, dass im Falle einer Nicht-Kompensierung viele Hausarztpraxen schließen müssten.