1.293 Menschen starben 2006 in Österreich durch Suizid, anders ausgedrückt: 17 von 100.000 Menschen. In den vergangenen Jahrzehnten gab es zwar einen signifikanten Rückgang der Suizide, vor allem in Wien. Österreich war früher europaweit im Spitzenfeld bei den Suiziden, mittlerweile liegen die Zahlen Eu-weit unter dem Durchschnitt. Dennoch gibt es bei uns mehr Suizidtote als Verkehrstote. 727 Menschen starben 2006 durch Verkehrsunfälle. Die höchsten Suizidraten fanden sich in Kärnten, der Steiermark und Oberösterreich.

Frauen begehen seltener Suizid als Männer. Das Verhältnis beträgt bei den Suizidraten Männer : Frauen in Österreich und europaweit 3:1. Umgekehrt ist die Situation aber bei den Suizidversuchen. Hier gibt es zwar keine genauen Zahlen, weil es eine große Dunkelziffer an Suizidversuchen gibt, aber Frauen machen häufiger den Versuch sich zu suizidieren als Männer. Vermutet wird, dass die Anzahl der Suizidversuche insgesamt rund fünf Mal so häufig ist als die Zahl der tatsächlichen Suizide.

Mit steigendem Alter steigt das Suizidrisiko. Besonders gefährdet sind alte Männer ab 65 Jahren mit einem neunfachen Risiko im Vergleich zu gleichaltrigen Frauen. Doch auch Jugendliche sind eine gefährdete Altersgruppe: Bei ihnen ist Suizid ist nach Verkehrsunfällen die zweithäufigste Todesursache.

Zu den Maßnahmen , die dazu beigetragen haben, die Suizidrate in Österreich zu senken, gehören die Verschärfung des Waffengesetzes 1997, die Entgiftung des Stadtgases in Wien in den 1970ern und die Erarbeitung von Richtlinien zur Medienberichterstattung über Suizid Mitte der 1980er Jahre. Toxische Medikamente, die in erhöhter Dosis giftig sind, wurden vom Markt genommen. (mat, derStandard.at, 17.3.2008)