Nairobi - Nur drei Gletschergebiete gibt es in Afrika: Am Kilimandscharo, dem Mount Kenya und in den Rwenzori-Bergen im ugandisch-kongolesischen Grenzgebiet. Über den Rückgang der Rwenzori-Eisflächen zeigt sich nun die Umweltorganisation WWF alarmiert: Die Gletscher auf den zum Teil mehr als 5.000 Meter hohen Vulkanbergen könnten in den nächsten 30 Jahren verschwunden sein, warnt der WWF vor den Folgen des Klimawandels am Äquator. Bei einer Expedition zusammen mit den Naturschutzbehörden Ugandas und Kongos sei ein dramatischer Rückgang der Gletscher festgestellt worden.

"Einer der Gletscher existiert bereits nicht mehr", sagte Marc Languy, WWF-Regionaldirektor für Ostafrika. Besonders gravierend seien die Auswirkungen auf Tier- und Pflanzenarten, die sich nicht schnell genug den Folgen des rapiden Klimawandels anpassen könnten. In den Bergwäldern gibt es unter anderem zahlreiche Schimpansen und Leoparden.

Die Flüsse in den Rwenzori-Bergen sind die Wasserquelle für etwa zwei Millionen Menschen in der Region, sagte der WWF-Wasserexperte Musonda Mumba. Die Einwohner der Dörfer in den Tälern der Region hätten bereits Veränderungen bei den Niederschlägen und der Wasserversorgung festgestellt. Die Umweltschützer befürchten den Angaben zufolge, dass die Gletscherschmelze den Wasserkreislauf in der dritthöchsten Gebirgsregion Afrikas negativ beeinflussen wird. (APA/dpa/red)