Amsterdam - Die in Zahlungsnöte geratene niederländische Tochter der US-Beteiligungsfirma Carlyle Group hat ihre Kreditgeber um Aufschub der Forderungen gebeten. Damit sollten Notverkäufe von Hypothekenanleihen im derzeit ungünstigen Marktumfeld verhindert werden, teilte die Carlyle Capital Corporation (CCC) am Montag mit. CCC steckt in ernsten Refinanzierungsschwierigkeiten, da die Banken zusätzliche Sicherheiten fordern, die der Fonds derzeit nicht aufbringen kann.

Einige der Institute haben laut CCC bereits Sicherheiten für Kredite über etwa 5 Mrd. Dollar (3,26 Md. Euro) verkauft. Mit den übrigen Banken, die Sicherheiten für mit US-Hypotheken besicherte Anleihen im Wert von 16 Mrd. Dollar halten, werde weiter verhandelt. Dem jüngsten CCC-Jahresbericht zufolge gehörte Ende 2007 dabei auch noch die Deutsche Bank zu den Geschäftspartnern des Finanzinvestors.

Bei den fraglichen Anleihen handelt es sich um von den US-Hypothekenfinanzieren Fannie Mae und Freddie Mac ausgegebene Papiere, die eigentlich als relativ sicher gelten. Weil sich aber Banken und andere Investoren im Zuge der Finanzmarktkrise zunehmend von ihren riskanteren Kreditportfolios trennen wollen, haben auch diese Anleihen zuletzt deutlich an Wert verloren.

Die CCC-Aktie blieb auch am Montag vom Handel ausgesetzt. Wann der Handel wiederaufgenommen werden könne, hänge von den eingehenden Informationen ab, teilte die niederländische Börsenaufsicht mit. Sie hatte die Carlyle-Papiere am Freitag aus dem Handel genommen, nachdem sich der Wert am Donnerstag bereits mehr als halbiert hatte. (APA/Reuters)