Mit der Steirerin Renate Götschl und der Französin Ingrid Jaquemod sind beim Finale 2008 in der Abfahrt nur zwei Rennläuferinnen am Start, die bei der zuvor letzten Auflage vor acht Jahren bereits dabei waren. Götschl war im März 2000 hinter der Französin Regine Cavagnoud und der Schweizerin Corinne Rey-Bellet Dritte geworden. Zwei zweite und ein dritter Platz sind in dieser Saison die Abfahrts-Ausbeute der Speed-Queen, die im Vorjahr die kleine Kugel holte; der ÖSV blieb im Winter 2007/2008 bisher sieglos.
Den Gesamtweltcup kann Vonn selbst bei einem Sieg und gleichzeitigem Ausfall ihrer ersten Verfolgerin Maria Riesch (157 Punkte zurück) noch nicht fixieren, aber der Trumpf läge dann beim US-Girl. Holt die Deutsche in der Abfahrt allerdings zum Gegenschlag aus, ist wieder alles offen, denn Riesch ist im Super-G die Favoritin und peilt nach dem Kugel-Gewinn in der Super-Kombination das zweite Kristall an. "Dies ist mein Hauptziel", machte die Garmisch-Partenkirchnerin deutlich.
"Ich werde in den zwei Speed-Rennen hart arbeiten müssen, um den Vorsprung zu behaupten", konterte Vonn. "Niki und Maria sind in Schlagdistanz, aber ich muss nur tun, was ich tun muss, und das wird mich am Ende hoffentlich ganz nach oben bringen." Die Titelverteidigerin im Gesamtweltcup, Nicole Hosp aus Bichlbach, hat als Gesamtdritte mit 178 Punkten Rückstand allerdings nur noch eine theoretische Chance.
Die Damen-Abfahrt auf der Stelvio (erst die dritte nach 1995, als Picabo Street/USA gewann, und 2000) ist kürzer als jene der Herren auf der gleichen, steilen Piste, beinhaltet aber die schwierigen Streckenabschnitte, die Kurssetzung unterscheidet sich ein wenig.