Der Tourismus sei eine wesentliche Einkommensquelle des tunesischen Staates und somit Hauptziel islamistischer Kämpfer bzw. Terroristen, sagt Steinbach. Der Politologe leitete von 1976 bis 2007 das Deutsche Orient-Institut in Hamburg. Heute ist er in Berlin tätig.
Videobotschaft als Warnung
In einer Audio-Botschaft - dessen Echtheit bisher nicht verifiziert werden konnte - hatten die mutmaßlichen Geiselnehmer erklärt: "Wir warnen westliche Touristen, die zur Entspannung nach Tunesien reisen, zu einer Zeit, in der unsere Brüder in Gaza von Juden unter der Mittäterschaft westlicher Staaten geschlachtet werden, (...) dass sie der abtrünnige tunesische Staat nicht schützen kann und nicht wird schützen können."
Zusammenhang ist spekulativ
Auf die Frage, ob ein Grund der Entführung durch eine nordafrikanische Splittergruppe der Al-Kaida im österreichischen Engagement in Afghanistan bzw. im aktuell laufenden Islamistenprozess in Wien liegen könnte, meinte Steinbach, dass "ein Zusammenhang wohl hergestellt werden könnte", jedoch sei dies eher "spekulativ". Statt zum Einsatz von Militär zur Befreiung der Geiseln riet der Politologe, man solle "den Weg der Verhandlung gehen." Noch aber gab es keine Forderungen seitens der mutmaßlichen Entführer.
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