Zwei Millionen Mädchen pro Jahr, so schätzt die Weltgesundheitsorganisation WHO, werden alljährlich Opfer von weiblicher Genitalverstümmelung (FGM): Ihnen werden Klitoris und Schamlippen teilweise oder ganz abgeschnitten, damit sie zum Zeitpunkt ihrer Verheiratung als "rein" gelten.

Schwere Folgewirkungen

Die derzeit rund 155 Millionen Frauen in Teilen Afrikas, Asiens und, bedingt durch die Einwanderung, auch in Europa und den USA, die mit dieser Verstümmelung leben müssen, leiden an schweren Folgewirkungen: "Zysten und Myome im Unterbauch, Zwischenblutungen, extrem schmerzhafte Regelblutungen, Harnwegsinfekte, Nierenbeckenentzündungen, Schwangerschaftsprobleme und in vielen Fällen Unfruchtbarkeit", zählt die Wiener Frauengesundheitsbeauftragte Beate Wimmer-Puchinger auf.

FGM sei als "körperliches und psychosomatisches Trauma" zu werten. Viele betroffene Frauen reagierten "wie Missbrauchsopfer etwa durch betontes Suchtverhalten". (bri, DER STANDARD Printausgabe, 12.3.2008)