Jerusalem - Nach der Erschießung von acht Studenten einer Jerusalemer Talmudschule planen ultra-nationalistische Juden israelischen Medienberichten zufolge eine Vergeltungstat. Am Samstag sei in der Religionsschule der Rabbi der Einrichtung mit einem weiteren Geistlichen sowie einer Gruppe von ehemaligen Schülern zusammengekommen, die ihren Militärdienst bei Kampfeinheiten abgeleistet hätten, berichtete das staatliche israelische Fernsehen am Dienstag. Die Talmudschule Merkas Harav im jüdischen Westteil Jerusalems war am vergangenen Donnerstag Ziel des schwersten Anschlags in Jerusalem seit vier Jahren geworden.

Dem Fernsehbericht zufolge gab es zwei weitere Treffen mit einflussreichen Rabbis aus dem ultra-nationalistischen Milieu, die den Plan einer Rachetat unterstützten. Als mögliche Ziele wurden demnach Vertreter von Moscheen genannt, etwa der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem, nach Mekka und Medina die wichtigste Stätte des Islam.

Polizei ohne Informationen

Ein Sprecher der israelischen Polizei sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Behörden besäßen derzeit keine Informationen über eine solche Vergeltungstat. Allerdings müsse besonders nach schweren Anschlägen mit Racheakten gerechnet werden.

Die von dem Anschlag betroffene Religionsschule wurde 1924 gegründet und gilt als Bastion des religiösen Zionismus und Ultra-Nationalismus. Die Verantwortlichen hatten einen Kondolenzbesuch des israelischen Regierungschefs Ehud Olmert abgelehnt, da der Ministerpräsident akzeptiere, dass Israel sich aus einem Teil seiner Gebiete zurückziehe. (APA)