Fischer: Wahrscheinlichkeit für Neuwahlen größer geworden
Unstimmigkeiten "unübersehbar" - Der Bundespräsident warnt jedoch vor "Neuwahl-Hysterie" - Gusenbauer sieht keinen Anlass für Neuwahlen
Redaktion
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Wien - Nach Ansicht von Bundespräsident Heinz Fischer hat es in den letzten Wochen Ereignisse gegeben, die die Wahrscheinlichkeit von Neuwahlen "größer gemacht" haben. Das sei "unübersehbar", erklärte Fischer am Dienstagabend in der "ZiB2". Es habe Entwicklungen gegeben, die das Thema Neuwahlen verstärkt in den Vordergrund gerückt hätten. Gleichzeitig plädierte der Bundespräsident aber, jetzt nicht in eine "Neuwahl-Hysterie" zu verfallen.
Bundeskanzler Alfred Gusenbauer sieht "noch immer
keinen Anlass" für Neuwahlen. Die Aussage von Bundespräsident Heinz
Fischer kommentierte der Kanzler gegenüber der APA mit den Worten: "Das
müssen Sie den Bundespräsidenten fragen."
Fischer verwies darauf, dass der Regierungsauftrag für vier Jahre nach wie vor aufrecht sei. Er würde sich "freuen", wenn die Regierung durch gute Arbeit die Legislaturperiode ausschöpfen würde. Der Bundespräsident äußerte die Hoffnung, dass die Regierung jetzt zu sachlich guter Arbeit zurückfinde.
Vertrauliches Arbeitsgespräch
Über sein Gespräch mit Bundeskanzler Alfred Gusenbauer und Vizekanzler Wilhelm Molterer vom Montagabend wollte Fischer nichts verraten. Das sei ein vertrauliches Arbeitsgespräch gewesen und daran halte er sich.
An Spekulationen über eine mögliche Minderheitsregierung wollte sich Fischer nicht beteiligen. Er wolle sich nicht an einer Diskussion beteiligen, die sich selbst hochschaukle, sondern mithelfen, dass Österreich gut regiert werde, sagte der Bundespräsident. Bezüglich einer Minderheitsregierung habe er "die gleiche Beurteilung wie am Beginn der Legislaturperiode". (APA)
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