Laibach - In Slowenien hat am Mittwoch ein 18-stündiger Generalstreik in der Privatwirtschaft begonnen. Die sechs Gewerkschaftsverbände wollen damit ihre Forderung nach einem Teuerungsausgleich für 2007 bekräftigen. Obwohl 200.000 Beschäftigte in Handel, Industrie, Energieversorgung, Müllabfuhren und Wasserwerken streiken wollen, dürften größere Auswirkungen auf das öffentliche Leben ausbleiben.

Je nach Branche wird zwischen einer und mehreren Stunden gestreikt. "Mit dem generellen Warnstreik setzen wir unseren Kampf für den Erhalt des Lebensstandards der Arbeiterinnen und Arbeiter fort", teilte der Exekutivsekretär des größten Gewerkschaftsverbands ZSSS, Pavle Vrhovec, in der Nacht auf Mittwoch mit, nachdem auch eine letzte Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern gescheitert war.

Die Gewerkschaften fordern 6,5 Prozent mehr Lohn, oder zehn Prozent mehr für die niedrigsten Löhne und 6,4 Prozent für die restlichen Löhne, um die steigende Inflation abzudecken. Diese war im Jänner auf über sechs Prozent geklettert. Die Arbeitgeber wollen aber nicht die Zeche für die sprunghaft gestiegene Teuerungsrate bezahlen und argumentieren mit dem vergleichsweise geringeren Produktivitätsfortschritt in den Betrieben.

Betroffen vom Streik sind neben Industriebetrieben quer durch alle Branchen auch kommunale Versorgungsunternehmen, private Sicherheitsdienste und einzelne Postämter. Unter den bestreikten Unternehmen befinden sich auch Aushängeschilder der slowenischen Wirtschaft wie der größte Einzelhändler Mercator, der Skierzeuger Elan oder der Reifenhersteller Sava. Im Verkehrsbereich werden die Laibacher Autobusstation, der Marburger Flughafen sowie die Mautstationen auf den slowenischen Autobahnen bestreikt, die Slowenischen Eisenbahnen (SZ) sind nicht betroffen. (APA)