Die australische Autorin, gewürdigt als "wichtige Erneuerer des modernen Jugendromans", kann sich über hohes Preisgeld freuen
Redaktion
,
Vimmerby - Der diesjährige Astrid-Lindgren-Preis für
Kinderbücher geht an die 39-jährige australische Autorin Sonya Hartnett, die vor allem Bücher für
Teenager schreibt,
wurde am Mittwoch in Vimmerby, der Geburtsstadt von Lindgren,
mitgeteilt. Von der Preisträgerin sind bisher drei Bücher auf Deutsch
erschienen. Zuletzt brachte der Patmos Verlag 2005 den Roman
"Prinzen" über das von der Umwelt isolierte Leben eines eineiigen
Zwillingspaares heraus.
Der Astrid-Lindgren-Gedächtnispreis wurde nach dem Tod der
weltberühmten Autorin von "Pippi Langstrumpf" und anderen
Kinderbuch-Klassikern 2002 gestiftet. Er ist mit fünf Millionen
Kronen (ca. 530.000 Euro) die höchstdotierte Auszeichnung der Welt für
Kinder- und Jugendliteratur und wird seit 2003 vergeben. Überreicht wird der diesjährige Preis am 28. Mai in
Stockholm von der schwedischen Kronprinzessin Victoria. Zur Jury
gehört auch Annika Lindgren, eine Enkelin von Astrid Lindgren.
Werk als Kraftquelle
Die schwedische Jury begründete ihre Entscheidung mit Hartnetts
Rolle als einer der "wichtigsten Erneuerer des modernen
Jugendromans". Weiter hieß es in der Begründung: "Mit psychologischer
Tiefe und unter der Oberfläche tobender Wut schildert sie die
Lebensbedingungen junger Menschen, ohne den dunklen Seiten des Lebens
auszuweichen." Hartnett tue dies "mit sprachlicher Virtuosität und
herausragender Erzählkunst: Ihr Werk wird zur Kraftquelle."
Die in Melbourne lebende Hartnett
veröffentlichte ihr erstes Buch 15-jährig. Seitdem sind 18 Romane
für Kinder, Jugendliche und Erwachsene erschienen, darunter unter
Pseudonym auch ein Erotik-Roman. Übersetzungen sind in bisher zehn
Ländern veröffentlicht worden.
In der Begründung wurde auch auf eine Seelenverwandschaft
verwiesen zwischen den ganz überwiegend freundlich und hell wirkenden
Kinderbüchern der 2002 gestorbenen Astrid Lindgren und den oft an
dunkle Seiten rührenden Büchern von Hartnett genannt: "Astrid
Lindgrens Werk ist durchdrungen von ihrem Einfühlungsvermögen in
Kinder, die unter schwierigen Bedingungen lebten. Hartnett
originelles und provozierendes schriftstellerisches Schaffen führt in
einer neuen Zeit in diese Thematik ein."
(APA/dpa)
Forum:
Ihre Meinung zählt.
Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen,
den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen
(siehe ausführliche Forenregeln),
zu entfernen. Benutzer:innen können diesfalls keine Ansprüche stellen.
Weiters behält sich die STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H. vor, Schadenersatzansprüche
geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.