Wien - Endspurt für die in Konkurs befindliche niederösterreichische Kunststoffmaschinenfabrik Battenfeld: Gestern Donnerstag, sollte der Käufer des Kottingbrunner Maschinenbauers feststehen. Der Gläubigerausschuss sollte am Nachmittag darüber entscheiden. Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) und der für Wirtschaft zuständige Landeshauptmannstellvertreter, Ernest Gabmann (ÖVP) wollen heute Vormittag in St. Pölten Auskunft erteilen.

Von den ursprünglich mehr als 10 ernsthaften Interessenten waren zuletzt nur mehr drei Bieter im Rennen.

Masseverwalter Michael Lentsch muss den Verkauf bis Ende des Monats unter Dach und Fach haben. Denn bis dahin reicht der Überbrückungskredit von 15 Mio. Euro, für den das Land Niederösterreich die Haftung übernommen hat. Ab 1. April soll Battenfeld dann vom neuen Eigentümer weitergeführt werden. Offen ist derzeit auch noch, wieviel Mitarbeiter von einem neuen Besitzer übernommen werden.

Sollte der Deal allerdings noch in letzter Minute platzen, könnten alle 472 Beschäftigte ihren Job verlieren. Im Rahmen des Konkursverfahrens wurden alle Mitarbeiter vorsorglich beim Frühwarnsystem des Arbeitsmarktservice (AMS) zur Kündigung angemeldet.

Transaktionspaket

Wie berichtet hat Masseverwalter Lentsch Deloitte Wien mit der Abwicklung der Verkaufstransaktion beauftragt. Deloitte hat die Investorenansprache und die Aussendung der transaktionsrelevanten Unterlagen übernommen. Das Transaktionspaket umfasst neben dem niederösterreichischen Standort auch die wieder eingegliederte Service- und Ersatzteil-Sparte, die als eigentliches "Zuckerl" des Gesamtpakets gilt. Der Verkauf wird auch vom bisherigen Eigentümer Adcuram Group AG voll inhaltlich mitgetragen und unterstützt.

Die Battenfeld Kunststoffmaschinen GesmbH hat am 3. Jänner beim Landesgericht Wiener Neustadt Konkursantrag gestellt. Laut Auftragsbestand ist die Firma für die kommenden drei Monate "voll ausgelastet". Alle Kundenaufträge werden trotz Insolvenzantrag wie vereinbart erfüllt. Der vorläufige Gruppenumsatz für das Geschäftsjahr 2007 liegt Unternehmensangaben zufolge bei etwa 85 Mio. Euro, weltweit werden 630 Mitarbeiter beschäftigt. (APA)