Der Admiral hatte zuvor das Pazifik-Kommando der US-Streitkräfte geleitet. Sein Hauptgeschäft damals war, die aufstrebende Militärmacht China unter Kontrolle zu halten. Mit Zurückhaltung und Sachlichkeit baute er gute Kontakte zu Peking auf, die die "militärischen Missverständnisse" zwischen der Supermacht und dem künftigen Rivalen vermeiden sollten.
Im Centcom, dem Zentralkommando mit Hauptsitz in Tampa, Florida, war der Admiral für 27 Länder von Afrika bis Pakistan zuständig. Besonders das Engagement im Irak allerdings machte dem Kommandanten Sorgen. In dem Esquire-Bericht kritisierte er, dass die USA dem Land zu viel Aufmerksamkeit widmeten, während gleichzeitig "fünf oder sechs andere Kochtöpfe überkochen". Und: "Unsere Nation kann es sich nicht leisten, von einem Problem hypnotisiert zu werden." Fallon sei zudem, hieß es in dem Artikel weiter, "der stärkste Mann zwischen der Bush-Regierung und einem Iran-Krieg".
Diese Einschätzungen mögen zutreffen. Das Problem dabei: Die Präsidentschaft George W. Bushs hängt vor allem von der Lage in dieser Region ab. Kann diese US-Regierung dort eine Art Erfolg vorweisen, erscheinen andere sicherheitspolitischen Baustellen relativ unwichtig.
Der Admiral, der als Freund deutlicher Worte gilt, hat das nun auch öffentlich angesprochen. Und es blühte ihm dasselbe Schicksal, das vor der Irak-Invasion Army-Generalstabschef Eric Shinseki ereilte: Auch der hatte damals die Strategie der Bush-Regierung öffentlich kritisiert und erklärt, die USA müssten mindestens 500.000 Soldaten in das Land schicken. Der damalige Verteidigungsminister Donald Rumsfeld war anderer Ansicht, Shinseki wenig später in Pension.