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Dieser neu angelegte Graben rund um die Hauptstadt N'Djamena soll Rebellenangriffe abhalten.

Foto: APA/EPA/Brahim Adji
N’Djamena/Dakar – Rund sechs Wochen nach den heftigen Kämpfen zwischen Rebellen und Regierungstruppen in der tschadischen Hauptstadt N’Djamena starten die Rebellen möglicherweise eine neue Offensive: Die Regierung in N’Djamena veröffentlichte am Donnerstag eine Erklärung, wonach schwer bewaffnete Fahrzeugkonvois die Grenze vom Sudan in den Tschad überschritten hätten. In der Erklärung wurden die Verbände als „Söldner“ bezeichnet, der gewöhnlich für die tschadischen Rebellen verwendete Terminus.

Dafür gab es zunächst keine unabhängige Bestätigung. Aus dem Westen der sudanesischen Krisenregion Darfur hatte es zuvor geheißen, tschadische Rebellen hätten sich Anfang dieser Woche dort gesammelt. Am Mittwoch hatte die französische Zeitung Le Monde berichtet, Rebellengruppen hätten sich mit rund 200 Geländefahrzeugen im Osten des Tschad gesammelt. Die sudanesische Regierung äußerte sich vorerst nicht zu den Angaben.

Die Rebellen wiesen die Erklärung zurück und nannten sie einen Versuch des tschadischen Präsidenten Idriss Déby, die internationale Gemeinschaft in die Irre zu führen. Ihre Kräfte hätten bereits zuvor im Tschad operiert.

Die Erklärung der Tschad-Regierung überschattete am Donnerstag den Beginn eines Gipfeltreffens der Organisation der Islamischen Konferenz in der senegalesischen Hauptstadt Dakar. Sudans Präsident Omar Hassan al-Bashir hatte am Mittwoch ein geplantes Treffen mit dem Staatschef des Tschad, Déby, im Beisein von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in Dakar mit der Begründung platzen lassen, er habe „Kopfschmerzen“, wie es unter Berufung auf den Präsidenten Senegals und Initiator des Treffens, Abdoulaye Wade, hieß. Am Donnerstagnachmittag kam es dann nach Angaben aus Wades Umfeld jedoch zu dem Gespräch. (Reuters/DER STANDARD, Printausgabe, 14.3.2008)