Vergleichsweise kraftlos präsentierten sich die Karaokesänger zuvor bei Rainhard Fendrich. Für alle, die es nicht wissen: Bei "Sing and Win" geht es darum, möglichst laut und möglichst falsch Popsongs anzusingen.
Respektloser kann man mit Werken nicht umgehen. Eine Musikshow ohne Musik, die Amerikaner haben es vorgemacht, aber seien wir nicht kleinlich. Es war nicht nur der Musikmissbrauch, der irritierte und für hartnäckige Gänsehaut sorgte.
Das nervöse Geblitze der Lichtshow, die andauernde Händeschüttelei, die eigenartige Distanz- und Hemmungslosigkeit der Kandidaten lösten ein Gefühl aus, das sich nur beim Fernsehen einstellt: Dass man sich in Grund und Boden geniert für jene, die sich da vor versammeltem Publikum blamieren und es nicht einmal bemerken. "I waaß ned amoi wer des is, Hansi Dumtschitsch?", flehte ein hilfloser Helfer. Fendrich glänzte selbst mit musikalischem Nichtwissen. Bill Withers "Lean On Me"? "Ich kenne das Lied nicht."