Frankfurt am Main - Bei schweren Stürmen und Orkanböen sind am Mittwoch in Deutschland eine 20-jährige Frau getötet und mehrere Menschen verletzt worden. Zahlreiche Fahrzeuge wurden von Windstößen erfasst und von der Fahrbahn gedrückt. Vor allem im Nordwesten und den Mittelgebirgen sorgte Orkantief "Kirsten" für gefährlich starken Wind mit Geschwindigkeit von mehr als 150 Stundenkilometern, wie der Deutsche Wetterdienst mitteilte.

Am Abend beruhigte sich die Lage allerdings. Die Unwetterwarnungen vor orkanartigem Sturm wurden weitgehend aufgehoben, lediglich in den Höhenlagen über 1.000 Meter wie in dem Alpen, dem bayerischen Wald oder auf dem Brocken hatten sie noch Bestand.

Verkehrsunfälle

Nach Angaben der Polizei geriet die 20-Jährige vermutlich wegen starken Regens bei Nördlingen in Bayern auf die Gegenfahrbahn und prallte mit einem anderen Fahrzeug zusammen. In Nordrhein-Westfalen bei Bad Wünnenberg wurde der Wagen eines 19-Jährigen von einer Windböe erfasst. Er verlor die Kontrolle über das Fahrzeug, überschlug sich und wurde leicht verletzt. Im Kreis Düren wurden ein 32-Jähriger und eine 45-jährige Frau bei Verkehrsunfällen verletzt.

Auf dem Wendelstein in Oberbayern meldeten die Meteorologen Windgeschwindigkeiten von mehr als 150 Kilometern pro Stunde, auf der Zugspitze wurden 140 Stundenkilometer gemessen. Über den Brocken im Harz fegte der Wind mit Geschwindigkeiten von 145 Stundenkilometern hinweg.

Auch im Flachland rüttelte das Orkantief "Kirsten" an Türen und Fenstern: Windgeschwindigkeiten in niederen Lagen von mehr als 100 Kilometern pro Stunde wurden in Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Thüringen gemessen. Auch in vielen anderen Bundesländern waren die Ausläufer des Orkantiefs zu spüren. In Süddeutschland wurde die Lage durch heftigen Regen noch verschärft.

In Schleswig-Holstein geriet auf der A 7 bei Flensburg ein 40-Tonnen-Lkw mit Dieselladung während eines plötzlichen Unwetters ins Schleudern, prallte gegen die Mittelleitplanke und blockierte die Fahrbahn. Die Autobahn musste für mehrere Stunden gesperrt werden, verletzt wurde aber niemand. Der Schaden wurde auf 35.000 Euro geschätzt. In Rees und Emmerich am Rhein mussten wegen starker Windböen zwei Rheinbrücken gesperrt werden, nachdem Lastwagenanhänger umgekippt waren.

Auch für Österreich gab es für Mittwoch und den morgigen Donnerstag Sturmwarnung: Mit starken Böen von bis zu 100 km/h ist am Donnerstag im Bereich des Wiener Beckens, in Niederösterreich und auch noch in Teilen Oberösterreichs zu rechnen. (APA/AP)