Hongkong - Nach dem Tod von vier Kindern bleiben
in Hongkong wegen einer gefährlichen Grippeepidemie zwei Wochen lang
sämtliche Volksschulen, Kindergärten und Krippen geschlossen.
Laut den Hongkonger Gesundheitsbehörden sind 23 Einrichtungen von
der Grippe betroffen, mehr als 180 Menschen sind erkrankt.
Die Schließungen seien
eine vorbeugende Maßnahme, die aufgrund wissenschaftlicher
Empfehlungen erfolge, erklärte York Chow der Gesundheitsminister.
Die Osterferien seien um eine Woche vorverlegt worden.
An der Grippe Influenza A, die durch das Virus H1N1 ausgelöst
wird, starben in den vergangenen Wochen bereits vier Kinder in
Hongkong. Im Februar erlag ein 21 Monate altes Kleinkind der
Krankheit, am Dienstag starb ein siebenjähriger Junge nach
Atembeschwerden - auch er trug das Virus H1N1 in sich. Zwei weitere
Kinder starben ebenfalls nach Grippesymptomen, ein weiteres Kind
wurde positiv auf Influenza A getestet.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) begrüßte die Entscheidung
der Behörden in Hongkong und erklärte, es bestehe kein Zusammenhang
mit der Infektionskrankheit SARS, der vor fünf Jahren fast 300
Menschen in Hongkong erlagen, oder mit dem Vogelgrippevirus H5N1. Es
handle sich um eine jahreszeitlich bedingte Krankheit, sagte der
WHO-Sprecher für den Westpazifik, Peter Cordingley. Die Reaktion der
Behörden sei aber nicht übertrieben, denn es bestehe Anlass zur
Sorge.(APA)