Foto: Hersteller
Vor einigen Jahren wurden bereits die ersten Geräte mit Röntgentechnik vorgestellt, die es ermöglichen, bei der Personenkontrolle durch die Kleidung hindurchzuschauen, um versteckte Gegenstände wie Waffen, Sprengstoff oder Drogen zu entdecken. Die Kameras wurden an einigen Flughäfen installiert, sorgten jedoch für reichlich Unmut, weil das Bedienungspersonal die Menschen, wenn auch verschwommen, nackt sieht.

Diskret

Diskreter soll nun die von dem britischen Unternehmen Thruvision entwickelte Sicherheitskamera T5000 vorgehen. Die Kamera zeigt keine physischen Körperdetails an, sondern nur eine Silhouette mit unter der Kleidung getragenen Objekten. Dadurch soll die Intimsphäre gewahrt bleiben. "Wenn man eine Person dadurch anschaut, leuchtet sie quasi wie eine Glühbirne, andere Objekte hingegen leuchten stärker oder schwächer", erläutert ein Unternehmensmitarbeiter von Thruvision. Man sehe damit zwar die Umrisse der Form, könne aber keine anatomischen Körperdetails erkennen.

Auf bis zu 25 Meter Entfernung soll die T5000 in geschlossenen Räumen wie auch im Freien in der Lage sein, unter den Kleidern verborgene Dinge zu erkennen. Genutzt wird dazu die natürliche Terahertzstrahlung, die von allen Materialien ausgeht.

Keine Belastung

Im Gegensatz zu Röntgenstrahlen entsteht nach Herstellerangaben durch die Thruvision-Kamera keine Strahlenbelastung. Ursprünglich entwickelt wurde die Technologie für die Astronomie und stammt aus einem Projekt der European Space Agency. Astronomen nutzen Terahertzstrahlungs-Kameras, die durch Staub und Wolken im Weltall sehen und zeigen, was dahinterliegt.

Beweglich

Der Vorteil der Kamera gegenüber den herkömmlichen Scannern sei nicht nur ihre größere Reichweite, sondern sie liefere Bilder auch von sich bewegenden Menschen, betont der Hersteller. Außer Flughäfen könne sie auch zur Kontrolle von Menschenmengen auf Plätzen oder Einkaufszentren oder Stadien eingesetzt werden. Auch wenn in Großbritannien die Akzeptanz von allgegenwärtigen Überwachungskameras recht groß ist, sorgt die Kamera bereits für Diskussionen über den Schutz der Privatsphäre. Befürchtet wird unter anderem, dass die Technologie ein weiterer Schritt in Richtung Überwachungsstaat sei. (red, DER STANDARD/Printausgabe 13.3.2008)