In den ersten Tagen habe sich die bekannte Autorin nach Angaben des Managers "sehr taff" gegeben. Sie habe immer wieder betont, wie gut sie den Taxifahrer abgewehrt habe, der versucht haben soll, sie zu vergewaltigen.
Der Psychologe habe befunden, dass Dirie eine schwere Retraumatisierung erlitten habe. Ein früherer Missbrauch sei durch die neuerlichen Vorfälle wieder akut geworden, so Lutschinger. Sie zeige eine posttraumatische Belastungsstörung. Der Psychologe sei zunächst gegen eine Aussage Diries bei den österreichischen Behörden gewesen, sie habe aber darauf bestanden. "Sie hatte ganz starke Flashbacks", sagte Lutschinger.
Der Mediziner komme nun jeden Tag und rede mit ihr. Auch wenn ihre physischen Verletzungen geringfügig seien, werde Dirie noch mindestens eine Woche im Spital bleiben und sich ausruhen, erklärte ihr Manager.
Dirie hätte eigentlich bald nach Dschibuti fliegen sollen, da dort die Dreharbeiten zur Verfilmung ihres Buches "Wüstenblume" beginnen, sagte der Manager. Der erste Drehtag ist laut Lutschinger am 29. März.
Dass die Brüsseler Polizei die Behauptungen Diries als "völlig falsch" zurückgewiesen haben, bezeichnete Lutschinger als "sehr traurig". "Die Verletzungen, die sie hat, kann sie sich nicht selbst zugefügt haben." Dass die Polizei jenen Taxifahrer befragt hätte, der für die mutmaßliche Entführung der Autorin verantwortlich sein soll, sei eine Falschmeldung gewesen, sagte der Manager.