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Foto: APA/Georg Hochmuth
Brüssel - Die EU-Spitze hat Europas Arbeitnehmern bessere und besser bezahlte Jobs versprochen. "In den vergangenen Jahren sind 6,5 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen worden und die Arbeitslosigkeit liegt unter sieben Prozent, während die Wirtschaft stabil bleibt", sagte der EU-Ratsvorsitzende und slowenische Regierungschef Janez Jansa am Donnerstag. Nun gehe es darum, bessere Jobs zu schaffen, sagte er nach einem Treffen mit den europäischen Sozialpartnern vor dem Brüsseler EU-Gipfel.

Zukunftssichere Branchen

"Bessere Arbeitsplätze sind Arbeitsplätze, die zunächst einmal besser bezahlt sind", betonte EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Durao Barroso. Die EU wolle mehr für die Ausbildung und die Modernisierung der Bildungssysteme tun, damit die Europäer in zukunftssicheren Branchen Arbeit fänden. Nur so könne Europa im Wettbewerb mit aufstrebenden Schwellenländern bestehen: "Wir werden das nicht mit niedrigen Löhnen erreichen", sagte Barroso.

Auf das Umfeld komme es an

Jansa sagte, bessere Arbeitsplätze müssten neben einer besseren Bezahlung auch eine gesunde Umwelt und bessere Chancen für die Beschäftigten bieten. Die EU wolle ein Umfeld schaffen, dass entlassenen Arbeitnehmern die rasche Aufnahme einer neuen Beschäftigung erlaube.

Der Präsident des Europäischen Unternehmerverbandes Businesseurope, Ernest-Antoine Seilliere, meinte: "Es geht darum, dass die Beschäftigungsfähigkeit der Arbeitnehmer wesentlich verbessert werde." Das Schlüsselwort dafür sei die "Flexicurity" (zusammengesetzt aus Flexibilität und Sicherheit), an der die EU arbeite.

Sorgen bereiten Billigjobs

Der Generalsekretär des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB), John Monks, verwies auf eine steigende Zahl von Zeitverträgen und Billigjobs in der EU. "Es gibt noch erhebliche Sorgen bezüglich der Qualität der Arbeitsplätze in Europa", sagte Monks. Zudem fürchteten die Gewerkschaften angesichts jüngster Gerichtsurteile, das Streikrecht könnte ausgehöhlt werden. "Das Streikrecht ist ein Grundrecht", entgegnete Kommissionspräsident Barroso und verwies auf die Europäische Grundrechte-Charta. (APA/dpa)