Friedliche Demonstrationen sollten erlaubt und nicht gewaltsam aufgelöst werden, so HRW: "Wir sind in der tibetischen Hauptstadt Zeugen der sichtbarsten Welle friedlichen Protestes gegen die chinesische Herrschaft seit zwei Jahrzehnten", sagte Sophie Richardson von Human Rights Watch noch vor den Unruhen. "Was unüblich ist, ist das scharfe Vorgehen gegen ähnliche Proteste in den Demokratien Indien und Nepal." Möglicherweise übe China Druck auf diese Nachbarländer aus, "Tibeter zum Schweigen zu bringen".
Zwei Wochen "Gewahrsam"
Die Organisatoren eines von der Polizei in Nordindien gestoppten Protestmarsches von Exil-Tibetern teilten am Freitag mit, die rund 100 Teilnehmer seien zu zwei Wochen Gewahrsam verurteilt worden. Sie hätten sich geweigert, eine Vereinbarung zu unterzeichnen, wonach sie sich in den kommenden sechs Monaten nicht an Protesten beteiligen würden. Ziel des Protestmarsches nach Tibet sei gewesen, "die tibetische Freiheitsbewegung wieder zu beleben und die chinesische Besatzung Tibets zu bekämpfen".