Wien - Die Wiener Börse hat die Sitzung am Freitag bei eher geringem Volumen mit etwa tieferen Notierungen beendet. Der ATX fiel 20,57 Punkte oder 0,55 Prozent auf 3.718,17 Einheiten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York -1,39 Prozent, DAX/Frankfurt -0,76 Prozent, FTSE/London -0,95 Prozent und CAC-40/Paris -0,73 Prozent.

Nach einem volatilen Handelsverlauf schloss der Wiener Aktienmarkt in der Verlustzone. Der ATX vollzog dabei die Bewegungen der Leitbörsen nach. Diese hatten zunächst positiv auf eine Finanzspritze für Bear Stearns reagiert. Dann wurde jedoch bekannt, dass die Abschreibungen des Instituts aus der Subprime-Krise noch höher sind als bisher erwartet, sagte ein Händler. Die Großbank ist am stärksten von allen US-Banken von der Kreditkrise betroffen. Allein heute büßten Bear Stearns-Titel an der Wall Street knapp die Hälfte ihres Werts ein.

Auf Berg- und Talfahrt befanden sich dementsprechend auch die Bankenwerte in Wien. Für Raiffeisen International blieb unterm Strich ein Verlust von 3,88 Prozent auf 77,80 Euro (447.489 gehandelte Stück in Einfachzählung). Damit waren die Papiere Tagesverlierer. Erste Bank, deren Kursziel von der RCB von 62 auf 52 Euro reduziert wurde, fielen um 0,29 Prozent auf 37,49 Euro (1,103.248 Stück).

Gegen den Trend stemmen konnten sich bis zum Handelsschluss die Aktien der voestalpine. Die Titel kletterten um 6,28 Prozent auf 45,17 Euro (903.091 Stück). Im Tageshoch verbesserten sich die Papiere bis auf 45,70 Euro. "Stahlwerte sind generell in Europa stark, aber voestalpine stechen besonders hervor", kommentierte ein Händler. Fundamentale Nachrichten habe es jedoch nicht gegeben.

Von Analystenseite gab es einige Kommentare. Von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) kam eine Bestätigung des Anlagevotums "Kaufen" für die Telekom Austria-Aktien. Ebenfalls bekräftigt wurde das Kursziel von 24,80 Euro. Telekom Austria verloren 1,97 Prozent auf 14,40 Euro (621.026 Stück).

Mayr-Melnhof wurde gleich von zwei Investmenthäusern mit Neuigkeiten bedacht. Die Deutsche Bank bestätigt ihre Anlageempfehlung "Hold" und revidiert das Kursziel von 80 auf 78 Euro nach unten. Die UniCredit-Analysten bekräftigten ihre "Buy"-Empfehlung und ein Kursziel von 83 Euro. Mayr-Melnhof-Titel stiegen um 0,37 Prozent auf 65,40 Euro (13.018 Stück).

Die klaren Wochenverlierer, die Aktien des Leuchtenherstellers Zumtobel, konnten ihren Wochenverlust am Freitag ein wenig eindämmen. Das Unternehmen, das am kommenden Dienstag seine Drittquartalszahlen vorlegt, konnte um 5,52 Prozent auf 16,45 Euro vorrücken (789.454 Stück). Zu den Tagesgewinnern gehörten auch Schoeller-Bleckmann, die bereits am Mittwoch Unternehmenszahlen präsentiert hatten. Die Aktien stiegen um 2,07 Prozent auf 54,35 Euro (68.174 Stück).

Die zehn größten Kursgewinner von heute:

1. VOESTALPINE AG +6,28 Prozent 2. ZUMTOBEL AG +5,52 Prozent 3. LENZING AG +2,57 Prozent 4. SCHOELLER-BLECKMANN AG +2,07 Prozent 5. VORARLBERGER KRAFTWERKE AG +2,06 Prozent 6. HTI HIGH TECH INDUSTRIES AG +1,92 Prozent 7. CENTURY CASINOS INC +1,69 Prozent 8. ECO BUSINESS-IMMOBILIEN AG +1,67 Prozent 9. SW UMWELTTECHNIK AG +1,61 Prozent 10. KAPSCH TRAFFICCOM AG +1,61 Prozent

Die zehn größten Kursverlierer von heute:

1. JOSEF MANNER & COMP. AG -7,14 Prozent 2. RAIFFEISEN INT. BANK-HLDG AG -3,88 Prozent 3. WARIMPEX FINANZ- UND BET. AG -3,63 Prozent 4. BENE AG -3,44 Prozent 5. CHRIST WATER TECHNOLOGY AG -3,25 Prozent 6. INKU AG -2,86 Prozent 7. OMV AG -2,47 Prozent 8. VIENNA INSURANCE GROUP -2,38 Prozent 9. FLUGHAFEN WIEN AG -2,35 Prozent 10. WOLFORD AG -2,25 Prozent

(APA)