Erinnerungen aus Alabaster: Totenmaske und Handplastik
Die Wiener Bestattung wartet mit traditions- reichen Angeboten auf, die nicht länger auf berühmte Zeitgenossen beschränkt sind
Redaktion
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Wien - Von Joseph Haydn, Ludwig van Beethoven und Johann Strauß gibt es sie ebenso wie von Hugo Wolf, Gustav Mahler und Alban Berg. Und auch von der aus Wien stammenden, im Vorjahr verstorbenen Jazz-Ikone Joe Zawinul gibt es jetzt eine: Totenmasken haben in Wien eine lange Tradition, die nun von der Bestattung Wien wiederbelebt wird. Der Unterschied zu früher: Das Angebot bleibt nicht länger auf mehr oder weniger berühmte Zeitgenossen beschränkt, sondern richtet sich an alle, die dieser Form der Erinnerung an Verstorbene etwas abgewinnen können.
Handplastik
Außer der vor allem im 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts üblichen Totenmaske bietet die Bestattung Wien auch eine Handplastik ab. Wie groß der Bedarf an solchen Erinnerungsstücken sein wird, traute sich der Geschäftsführer der Bestattung Wien, Christian Fertinger, bei der Präsentation der neuen Angebote nicht einzuschätzen. "Eine große Masse wird hier nicht erwartet", so Fertinger, der in den Gips gewordenen Erinnerungen ebenso wie in den seit einiger Zeit angebotenen Diamantbestattungen letztlich die "Abrundung eines Dienstleistungsangebotes" sieht. Fest stehen die Preise: Die Anfertigung einer Totenmaske und einer Handplastik kostet jeweils 690 Euro. Wer beides bestellt, zahlt 990 Euro.
Glasschatulle
Bei der Entscheidung für die Gipsplastiken ist rasches Handeln gefragt. Die Totenmaske muss so bald wie möglich nach Eintreten des Todes abgenommen werden. Die Negativform wird Zwei-Komponenten-Silikon hergestellt. Vor dem Auftrag des Silikons wird auf dem Gesicht des Toten eine spezielle Feuchtigkeitscreme verteilt, damit die Maske nach dem Trocknen leichter abgenommen werden kann. Ideal ist laut Bestattung Wien auch eine - nicht im Preis inkludierte - thanatopraktische Behandlung. Diese Form einer kosmetischen Konservierung von Verstorbenen sei in den USA bereits Standard und auch in Europa auf dem Vormarsch. Überreicht werden Totenmaske und Handplastik übrigens, auf Polster gebettet, in einer Glasschatulle. (glicka)
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