In den am Prüfstand stehenden "Non-Group-Activities" von Siemens Österreich sollen derzeit etwas mehr als 3.500 Mitarbeiter beschäftigt sein. Der Betriebsrat fürchte um hunderte Arbeitsplätze, berichtet die "Presse" in ihrer Donnerstag-Ausgabe. Konzernsprecher Harald Stockbauer hat im selben Bericht einen Jobabbau ausgeschlossen. Ein Personalabbau sei "kein Thema". Im Falle eines Verkaufs würden Arbeitsplätze nicht verloren gehen, so der Sprecher.

Elektronik und Mechanik, Telekom und Gebäudemanagement

Die Entscheidung über das Schicksal der drei betroffenen Geschäftsfelder - Elektronik und Mechanik, Telekom und Gebäudemanagement - soll der Aufsichtsrat von Siemens-Österreich am 31. März fällen. Umgesetzt werden soll die neue Struktur laut "Kurier" bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres Ende September 2008.

Der "Presse" zufolge soll die Siemens-Elektroniksparte für Hausgeräte-Komponenten und Steuerungen, Simea, in einem "Werkverbund" mit den Mechanikwerken am Prüfstand stehen. Es geht dabei um zwei Standorte in Wien, einen in Linz und einen im burgenländischen Siegendorf. Laut "Kurier" soll das Simea-Elektronikwerk Wien mit rund 700 Mitarbeitern "überleben". Das Werk in Siegendorf, wo 300 Mitarbeiter Steuerungselemente für Haushaltsgeräte fertigen, sowie das Werk in der rumänischen Stadt Sibiu (ebenfalls 300 Mitarbeiter) stünden dagegen "so gut wie sicher auf dem Verkaufsplan", heißt es. Auch der Schaltschrank-Fertigung in Linz (175 Mitarbeiter) würden wenig Chancen eingeräumt. Ob das Mechanikwerk Wien mit 100 Mitarbeitern im Konzern bleibe, sei ebenfalls noch offen.

Prüfstand

Die ebenfalls am Prüfstand stehenden Telekom-Bereiche - SHC (Siemens Home and Office Communication Devices), SEN (Siemens Enterprise Networks) und deren Tochter iSEC (IT Services and Enterprise Communications) - sollen laut "Presse" 800 Mitarbeiter umfassen. Die Gebäudemanagement & Services (SGS) und die Siemens Elin Buildings & Infrastructure (B&I) kommen zusammen auf etwa 1.500 Mitarbeiter.

Wie die "Presse" am Freitag weiter berichtet, soll es per Monatsende im Aufsichtsrat auch "zu wegweisenden Veränderungen im Konzernvorstand kommen". Siemens-Chefin Brigitte Ederer solle einen Vorstand aus dem deutschen Mutterkonzern zur Seite erhalten. Name wurde keiner genannt.

Dem Bericht zufolge soll der Neue den schon seit Ende 2000 amtierenden Vorstandskollegen Ederers, Franz Geiger, ablösen. Sein Vertrag, der noch bis 2009 laufen würde, soll demnach vorzeitig aufgelöst werden, nachdem Siemens in seinem Verantwortungsbereich sowohl der Auftrag für das Blaulicht-Funknetz BOS (früher: Adonis), als auch ein Straßenbahnauftrag aus Graz durch die Finger gegangen ist. Gleichzeitig spricht die "Presse" von einem "Aufpasser" aus Deutschland und einer "Entmachtung Ederers". Siemens-Konzernsprecher Stockbauer wollte laut Bericht dazu keine Stellungnahme abgeben.(APA)