Der deutsche Terrorismusexperte Guido Steinberg geht davon aus, dass die Entführer der in Nordafrika entführten Salzburger Geiseln Wolfgang Ebner und Andrea Kloiber hauptsächlich auf Lösegeld aus sind. Die am Donnerstagabend bekanntgewordenen Forderungen nach Freilassung von Kämpfern der algerischen Terrorgruppe "Al-Kaida im Islamischen Maghreb" dienten seiner Einschätzung nach lediglich dem Zweck, den Druck auf die österreichische Regierung zu erhöhen, sagte Steinberg am Freitag im Ö1-Mittagsjournal.

Der Terrorismusexperte vermutet die beiden Österreicher bereits in Mali. Wie Steinberg im ORF sagte, seien in diesem Fall die Voraussetzungen für Verhandlungen günstiger, da die Geiselnehmer dann nicht mehr so stark unter Druck stünden.

Steinberg riet der österreichischen Regierung, zu entscheiden, welchen politischen und finanziellen Preis sie für die Freiheit des Halleiner Touristenpaares zu zahlen bereit sei. Sie müsse weiters Vermittler finden und einen Kontakt zu den Entführern herstellen. Auch in dieser Hinsicht sei es günstig, wenn die Entführten bereits in Mali wären, denn es sei wohl einfacher, Kontakt über die malischen Stellen als über die algerischen Behörden herzustellen.(APA)