Kopenhagen - In einem Prozess um die Räumung des Kopenhagener "Jugendhauses" hat ein Gericht der dänischen Hauptstadt am Freitag alle 26 Angeklagten freigesprochen. Die Polizei hatte ihnen vorgeworfen, durch ihre bloße Anwesenheit zu den schweren Krawallen vor einem Jahr nach der Räumung des "Ungdomshuset" ("Jugendhauses") beigetragen zu haben.

Die Polizei hatte das fast 20 Jahre besetzte Autonomen-Zentrum unter anderem mit Anti-Terror-Spezialisten von Hubschraubern aus geräumt. Bei den Unruhen im Stadtteil Nörrebro waren mehrere hundert Demonstranten sowie Schaulustige festgenommen worden. Das Haus wurde anschließend abgerissen. Inzwischen verhandelt die Stadt Kopenhagen mit Autonomen-Gruppen über die Bereitstellung einer stillgelegten Fabrik als neues "Ungdomshuset".

Die Staatsanwaltschaft legte Berufung gegen alle 26 Freisprüche ein. Im Gefolge der Krawalle waren mehrere andere Jugendliche zu teilweise erheblichen Haftstrafen verurteilt worden. (APA/dpa)