Graz - Die Leistungen waren mitunter sehr gut, Punkte hat Fußball-Winterkönig Sturm Graz in den ersten fünf Frühjahrsrunden aber nur einmal (2:0 in Kärnten) eingefahren. Das soll sich am Samstag im Heimspiel gegen Ried ändern. "Wir wissen, dass wir gewinnen müssen", meinte Sturm-Trainer Franco Foda. Die Gelegenheit ist gut, bekämpfen die Innviertler doch einen anhaltenden Auswärtsfluch. Seit der 9. Runde (1:0 in Innsbruck) warten die Rieder vergeblich auf einen vollen Erfolg in der Fremde.

Sturm hatte sich zuletzt bei der 1:2-Niederlage in Wien gegen Rapid erneut von umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidungen benachteiligt gefühlt. Allerdings hatten die Grazer im Gegensatz zum Herbst auch ihre Kaltschnäuzigkeit im Abschluss vermissen lassen. Daher hat Foda im Training intensiv am Abschluss gearbeitet. "Damit wir vor dem Tor wieder Sicherheit bekommen. Wenn wir unsere Chancen nützen und die individuellen Fehler abstellen, dann bin ich zuversichtlich", erklärte der Deutsche.

Die Leistungsschwankungen seines jungen Teams haben Foda in den vergangenen Wochen nicht überrascht. "Das ist die Unerfahrenheit. Wir haben gesehen, dass an der Spitze ein anderer Wind weht", sagte der Sturm-Coach. "Wir haben auch einige gute Spiele gemacht, sind aber durch falsche Entscheidungen benachteiligt worden." Gegen Rapid kamen zwei Ausschlüsse dazu, daher sind Samir Muratovic und Jakob Jantscher gesperrt. ÖFB-Teamspieler Klaus Salmutter steht nach einer Entzündung im Sprunggelenk vor einem möglichen Comeback.

Verträge mit Schlüsselspielern laufen aus

Salmutter ist neben Jürgen Säumel, Thomas Krammer und Torhüter Christian Gratzei einer von vier Schlüsselspielern, deren Verträge mit Saisonende auslaufen. Kapitän Säumel steht offenbar vor einem Wechsel ins Ausland. Sturm hat dem Quartett bis zum Wochenende eine Frist gesetzt, sich zu deklarieren. "Ich hoffe, dass es in den kommenden Tagen eine Entscheidung gibt", erklärte Foda. Unsicherheit herrscht vor allem wegen eines Pensionsmodells, das Säumel, Salmutter, Gratzei und Krammer noch in der Ära von Präsident Hannes Kartnig unterschrieben haben.

"Wir können keine großen Sprünge machen. Wir haben kein Budget wie Austria, Rapid oder Salzburg", erinnerte Foda. Dafür werden jungen Spielern sportliche Perspektiven geboten. Spielerisch ist Sturm nach wie vor eine der besten Mannschaften Österreichs, meinte Ried-Trainer Thomas Weissenböck. "Daher wird es für uns auch schwierig, unseren Fluch zu beenden", sagte der Coach. In den vergangenen neun Auswärtsspielen haben die Rieder nur einen Punkt gemacht. Das katastrophale Torverhältnis lautet 5:27.

Bei Sturm haben die Rieder von insgesamt 21 Bundesliga-Spielen gar 19 verloren. Der einzige Sieg war am 3. März 2001 durch einen Drechsel-Elfmeter zum 1:0 gelungen. "Wir müssen die Zweikämpfe im Mittelfeld gewinnen und Sturm damit schon im Ansatz unterbinden", verriet Weissenböck sein Erfolgsrezept. Wegen der Personalsituation - neben Brenner könnten auch Hackmair und Erbek ausfallen - überlegt der Ried-Trainer sogar eine Umstellung auf ein 4-2-3-1-System. Im Angriff setzt Weissenböck dabei auf Muhammet Akagündüz, der zuletzt zweimal in Folge getroffen hat. (APA)

  • SK Puntigamer Sturm Graz - SV Josko Fenster Ried
    (Samstag, 15. März, UPC-Arena, 18.00 Uhr, SR Hofmann). Bisherige Saisonergebnisse: 3:5 (auswärts), 5:0 (heim), 0:0 (auswärts)

    Sturm: Gratzei - Lamotte, Prödl, Schaschiaschwili, Prettenthaler - Krammer, Kienzl, Säumel, Beichler - Haas, Stankovic/Peric Ersatz: Schicklgruber - Sonnleitner, Salmutter, Suppan, S. Foda Es fehlen: Muratovic, Jantscher (beide gesperrt), Kreimer, Lindschinger (beide verletzt) Fraglich: Salmutter (nach Entzündung im Sprunggelenk)

    Ried: Gebauer - Dospel, Jank, Glasner, Rzasa - Pichorner, Hackmair/Martinez, Drechsel, Toth/Erbek - Akagündüz, Salihi Ersatz: Auer - Hadzic, Kujabi, Illibauer, Djokic, Schmidl, Kovacevic Es fehlen: Brenner (Zerrung), H.P. Berger (rekonvaleszent) Fraglich: Hackmair (Leistenprobleme), Erbek (Knieverletzung)