Grafik: DER STANDARD

Tief verschneit im Winter.

Foto: Tourismusverband Oberhaag

Grün umrahmt im Sommer. Die Steine.

Foto: Tourismusverband Oberhaag
Der im Mai des Vorjahres eröffnete Geo-Wanderweg Oberhaag-Remsnik in der südlichen Steiermark zählt ohne Übertreibung zu den beeindruckendsten und interessantesten Freilichtanlagen in ganz Mitteleuropa. Ausgehend vom riesigen Diabassteinbruch im Lieschengraben, sind entlang der rund 2,5 Kilometer langen Route Steine aus dem ganzen Bundesland aufgestellt. Zum Teil hat man die Trümmer geschliffen, damit sie auch ihre Strukturen preisgeben, und natürlich findet man Beschreibungen und Erklärungen.

Man wandert vom lokalen Diabas zum Tuffit des Radl-passes und zum Marmor aus der Sölk, vom Ankerit des steirischen Erzberges zum Basalt aus Klöch oder vom Pegmatit der Koralpe zum Plattengneis aus Bad Gams. Am Beginn der Tour erhält man von einer Aussichtsplattform einen tollen Überblick über den rund 26 Hektar großen Steinbruch mit seiner 140 Meter hohen Wand. Unter der Woche kann man den Abbau samt Sprengungen gefahrlos beobachten.

Vom Mostheurigen Mukonig am Ende des Geo-Pfades bietet sich eine eindrucksvolle Sicht zur Koralpe, ins Schilcherland, Sulmtal und zu den Windischen Büheln.

Die kurze Tour lässt sich erweitern, wenn man die hoch gelegene Wallfahrtskirche St. Pongratzen – die sich schon auf slowenischem Gebiet befindet – „mitnimmt“, denn der Rundblick von ihrem Turm ist ein weiterer Höhepunkt der an Attraktionen so reichen Wanderung. Der Blick reicht bis zur Schneealpe, zur Riegersburg und nach Radkersburg, angeblich überschaut man die halbe Grüne Mark.

Der Geo-Wanderweg ist wenig anstrengend, zudem sollte man bei allen Stationen verweilen, um sich über die Steine zu informieren. Der letzte Teil des Anstiegs von der Zollhütte nach St. Pongratzen aber ist steil und etwas rutschig. Der Umweg über das Gasthaus Wutschnig zahlt sich nicht aus, denn auch der Weg von dort zur Kirche führt über einen stark geneigten Hang. Der Geo-Weg ist nicht markiert, aber gut beschildert.

Als ideale Ergänzung zu der Wanderung bietet sich ein Besuch der Mineralienausstellung in Oberhaag an.

Die Route: Vom Parkplatz am Ende des Lieschengrabens, am Rande des gewaltigen Steinbruchs, steigt man über freies Gelände zum Grenzkamm auf, der Weg wendet sich nach links zum Mostheurigen Mukonig, den man nach etwa 1¼ Stunden erreicht.

Für den Rückweg wählt man die Weitwanderroute 03 und braucht bis zum Zollhaus eine halbe Stunde. Dann folgt man der roten Markierung nach Westen, bald wird es steil, man verlässt die nach rechts führenden roten Marken und steigt auf dem Grenzkamm direkt nach St. Pongratzen auf. Gehzeit ab Zollhaus eine Dreiviertelstunde. Zurück zum Zollhaus und auf dem Geo-Weg zum Ausgangspunkt. Ab St. Pongratzen eine Stunde. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Printausgabe/15./16.3.2008)