Wien - Der Schuldenstand der Asfinag wird bis 2020 auf 16,4 Milliarden Euro und damit seinen Höchstwert steigen. Der Grund: Die Asfinag investiert jährlich deutlich mehr in den Ausbau des hochrangigen Straßennetzes, als sie einnimmt. Rund 400 Mio. Euro machen pro Jahr allein die Zinsen aus. Diese Zahlen nannte Asfinag-Vorstand Klaus Schierhackl bei der Präsentation des Asfinag-Sparprogramms am Freitag. Den steigenden Schulden stünden aufgrund des stark zunehmenden Verkehrs aber höhere Mauteinnahmen gegenüber.

Laut Ministerratsbeschluss werden 2008 1,301 Mrd. Euro investiert, 2009 etwas weniger, 1,275 Mrd. Euro, 2010 dann 1,016 Mrd. Euro, 2011 mit 1,271 Mrd. mehr, um 2012 auf 1,53 Milliarden Euro zu steigen. Die Spitze sollte 2013 mit 1,68 Milliarden erreicht werden. Insgesamt will Verkehrsminister Werner Faymann bis 2020 rund 20 Mrd. Euro investieren. Um das zumindest auf dem Papier unter einen Hut zu bringen, muss die Asfinag sparen - zehn Jahre lang pro Jahr rund zehn Prozent der Ausgaben. Sicherheit der Autofahrer und Lärmschutzmaßnahmen blieben aber aufrecht, versicherte die Asfinag-Führung

Das Sparprogramm besteht vor allem darin, dass Aufgaben gebündelt, Kernkompetenzen "synergetisch zugeordnet" und Servicegesellschaften in Ostösterreich fusioniert werden. Dass der Wegfall der Werkverträge mit den Bundesländern zwecks Autobahnerhaltung automatisch neun Prozent Kostenersparnis bringt, sagte die Asfinag nicht. Weitere 20 Prozent wären bei weniger nach Bundesländerwünschen ausgerichteten Neubauten einsparbar, sind aber nicht angestrebt. Teilverkauf oder Partnerschaften für Asfinag oder ÖBB lehnt Faymann ab. (APA, ung, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 15./16.3.2008)