Eine Bestätigung für die Lösegeldzahlungen wird es von keiner europäischen Regierung geben, fehlende Dementis weisen aber darauf hin, wer wie viel zahlte. So berichtete die Times mit Verweis auf Unterlagen der irakischen Sicherheitskräfte, dass Deutschland, Italien und Frankreich 35 Millionen Euro für die Freilassung von neun Geiseln im Irak gezahlt hätten. Deutschland soll für Susanne Osthoff, die im November 2005 entführt wurde, drei Millionen Dollar und für René Bräunlich und Thomas Nitzschke, die 2006 verschleppt wurden, fünf Millionen Dollar bezahlt haben.

Frankreich soll für zwei im Jahr 2004 entführte Journalisten mehrere Millionen Euro Lösegeld bezahlt haben. Sechs bis acht Millionen Euro sollen auch für die Befreiung der italienischen Journalistin Giuliana Sgrena aus Rom geflossen sein.

Bei Lösegeldzahlungen wurde der libysche Staatschef Muammar al-Gaddafi immer wieder aktiv. Er soll im Jahr 2000 mehrere Millionen Dollar für die Freilassung von 22 Touristen auf der Insel Jolo bezahlt haben. Mit der Überweisung von fünf Millionen Euro für 14 im Jahr 2003 in der Sahara entführte Touristen wollte er sich angeblich "internationale Anerkennung" verschaffen. (awö/DER STANDARD, Printausgabe, 15./16.3.2008)