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Laut dem "Annahar"-Bericht wird die Freilassung von mehreren Gefängnis- Insassen gefordert, darunter auch ein Mann, der derzeit in Algerien wegen angeblicher Beteiligung an der Entführung von 32 europäischen Touristen, darunter auch 10 Österreichern, im Jahr 2003 vor Gericht steht.

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Spekulationen, wonach mit den Entführern bereits verhandelt werde, dementierte Außenministerin Plassnik: "Wir sind nicht erpressbar. Ein demokratischer Staat kann nicht erpressbar sein."

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Wien - Die Entführer der beiden Tunesien-Urlauber Wolfgang Ebner und Andrea Kloiber haben sich angeblich mit detaillierten Forderungen bei den österreichischen Behörden gemeldet. Nach einem im ORF-"Journal um Acht" zitierten Bericht der algerischen Tageszeitung "Annahar" wurde der österreichischen Botschaft in Algerien ein handgeschriebenes Schriftstück mit Namen von Gefangenen übermittelt, deren Freilassung gefordert wird. Im Außenministerium wollte man die Existenz eines solchen Schreibens am Samstagvormittag nicht bestätigen.

Der Sprecher des Außenministeriums, Peter Launsky-Tieffenthal, verwies darauf, dass Außenministerin Ursula Plassnik bereits am Donnerstagabend bestätigt habe, dass die Entführer mit Österreich Kontakt aufgenommen haben. "Aber wir bitten um Verständnis, dass wir im Interesse der beiden Geiseln beziehungsweise jener, die sich um ihre Freilassung bemühen, keine Details bekanntgeben", erklärte Launsky-Tieffenthal.

Laut dem vom ORF zitierten "Annahar"-Bericht handelt es sich bei den Gefangenen, deren Freilassung gefordert wird, unter anderem um einen Mann, der derzeit in Algerien wegen angeblicher Beteiligung an der Entführung von 32 europäischen Touristen, darunter auch 10 Österreichern, im Jahr 2003 vor Gericht steht. Außerdem werde er für einen Anschlag auf eine Synagoge auf der tunesischen Ferieninsel Djerba im Jahr 2002 verantwortlich gemacht. Darüberhinaus soll die Freilassung von weiteren Gefangenen gefordert werden, die in Tunesien einsitzen.

Plassnik: "Wir sind nicht erpressbar"

"Wir verhandeln nicht mit Terroristen", sagte Außenministerin Ursula Plassnik zu den Forderungen der Entführer der beiden Salzburger Urlauber Wolfgang Ebner und Andrea Kloiber in Nordafrika am Freitag in der "ZiB2". Spekulationen, wonach mit den Entführern bereits verhandelt werde, dementierte die Außenministerin. "Wir sind nicht erpressbar. Ein demokratischer Staat kann nicht erpressbar sein", betonte sie.

Die politischen Forderungen der Entführer könne Österreich gar nicht erfüllen. Diese seien an die Regierungen in Tunesien und Algerien gerichtet. Derzeit tage der Krisenstab der Regierung laufend. Die Botschaften in Region seien verstärkt worden. Zudem sei man "international erstklassig vernetzt". Das "oberste Gebot" sei die unversehrte Rückkehr der beiden Entführten nach Österreich, so Plassnik.

"Keine Verhandlungen"

Zuvor hatte bereits Bundeskanzler Alfred Gusenbauer erklärt, es werde "keine Verhandlungen mit Terroristen" geben. Österreich habe "nicht vor, auf die Forderungen der Entführer einzugehen", das liege nicht in der Kompetenz der Regierung, so Gusenbauer nach dem Gipfeltreffen der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel am Freitagnachmittag.

Die Entführer hatten in einer am Donnerstagabend bekanntgewordenen Internet-Botschaft die Freilassung aller in Tunesien und Algerien inhaftierten Mitglieder der Gruppe "Al-Kaida im Islamischen Maghreb" gefordert. (APA)